Erschienen in:
11.11.2019 | Ultraschall | Leitthema
Kontrastmittelsonographie bei Hodentumoren
verfasst von:
Prof. Dr. G. Lock
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 12/2019
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Zusammenfassung
Die Hodensonographie mit hochauflösenden Schallköpfen und zusätzlicher Darstellung der Vaskularisation in der farbkodierten Sonographie ist die Methode der Wahl zur Detektion und Charakterisierung von Raumforderungen des Hodens. Im vergangenen Jahrzehnt ist die Hodensonographie durch die Möglichkeiten der Kontrastmittelsonographie („contrast enhanced ultrasound“, CEUS) weiter verfeinert und verbessert worden.
Insbesondere bei der Beurteilung von farbduplexsonographisch schwierig zu beurteilenden Vaskularisationsstörungen (inkomplette Torsion, segmentale Perfusionsausfälle, Abszesse) oder nicht eindeutigen Herdbefunden des Hodens kann CEUS hilfreich sein.
Grundgedanke beim Einsatz von CEUS in der Skrotalsonographie ist dabei die Möglichkeit, zwischen avaskulären, hypo- und hypervaskularisierten Prozessen zu unterscheiden; dabei wird der fehlende Nachweis einer Perfusion in aller Regel als Zeichen der Benignität gewertet. Der Nachweis einer Vaskularisation spricht für eine Neoplasie, aber nicht zwangsläufig für Malignität (Beispiel: Leydig-Zell-Tumoren). Besonders wertvoll ist die CEUS bei der korrekten Einordnung von kleinen (< 1,5 cm messenden) Raumforderungen.
Dieser Übersichtsartikel fasst den aktuellen Stand über Indikationen, Implikationen und Grenzen des Einsatzes von CEUS bei Hodenraumforderungen zusammen.