Erschienen in:
01.11.2008 | Originalien
Die asphärische Blaulichtfilter-IOL AcrySof IQ im Vergleich mit der AcrySof SA60AT
Abhängigkeit der postoperativen sphärischen Aberration von IOL-Brechkraft, Pupillenweite und Asphärizität der Hornhaut
verfasst von:
Prof. Dr. U. Mester, H. Kaymak
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 11/2008
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Zusammenfassung
Hintergrund
Durch die asphärische Optikgestaltung einer IOL soll postoperativ eine möglichst geringe okuläre sphärische Aberration (SA) erreicht werden. Dieses Ziel wird bei einer standardisierten SA der IOL von deren Brechkraft, der Pupillenweite und der kornealen Asphärizität beeinflusst. Die Zusammenhänge sollten in einer vergleichenden Studie untersucht werden.
Material und Methode
In einer prospektiven Studie wurde die asphärische Blaulichtfilterlinse AcrySof IQ (Alcon) in 70 Augen mit einer konventionellen IOL (AcrySof SA60AT, Alcon) bei 36 Augen verglichen. Untersucht wurden 6 Wochen postoperativ: Sehschärfe, Aberrationen höherer Ordnung, Pupillenweite und korneale Asphärizität.
Ergebnisse
Im Vergleich zwischen 42 Augen mittlerer Dioptrienstärke ( 22,4±2,0 dpt) mit der IQ-IOL und 20 entsprechenden Augen mit der Kontrolllinse (22,0±2,7 dpt) zeigte sich kein Unterschied in der Sehschärfe. Für eine 5-mm-Pupille resultiert eine SA von 0,04 (±0,05) µm bei den Augen mit der IQ-Linse und 0,20 (±0,06) µm bei den Kontrollaugen. Auch umgerechnet auf eine 4-mm-Pupille war die SA der IQ-IOL signifikant geringer. Eine getrennte Betrachtung von 28 weiteren Augen mit besonders hoher oder niedriger Brechkraft ergab bei der IQ-Linse eine annähernd gleiche SA wie bei den Linsen mittlerer Brechkraft. Der größte Unterschied zwischen asphärischer und konventioneller IOL zeigte sich bei den Augen, die eine IOL mit hoher Brechkraft benötigten. Die Asphärizität der Hornhaut (Q-Wert) zeigte eine signifikante Korrelation zur postoperativen SA.
Schlussfolgerung
Die asphärische AcrySof IQ reduziert die postoperative SA im Vergleich zu einer konventionellen IOL signifikant, auch bei geringerer Pupillenweite und weitgehend unabhängig von der IOL-Brechkraft. Die Messung der kornealen Asphärizität ermöglicht eine individuelle Prognose über die postoperative SA.