Erschienen in:
01.12.2009 | Leitthema
Einfluss von Melatonin auf die Physiologie des Haares
verfasst von:
PD Dr. T.W. Fischer
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 12/2009
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Zusammenfassung
Melatonin, das Hormon der Zirbeldrüse (Glandula pinealis) und ein starkes Antioxidans, ist seit Langem v. a. in der tierexperimentellen Forschung und wollproduzierenden Industrie als eine potente regulatorische neuroendokrine Substanz in Bezug auf Haarwachstum, Haarfarbe und Haarzyklus in Abhängigkeit von Lichtperioden, saisonalen Rhythmen, von Umwelteinflussfaktoren und Reproduktionsrhythmen bekannt. Dennoch sind die biologischen Mechanismen dieses äußerst vielseitigen Hormons v. a. in Bezug auf den humanen Haarfollikel nicht vollständig geklärt. In den letzten Jahren konnten jedoch wesentliche Erkenntnisse zum melatoninergen System der Haut, zu Melatoninspiegeln in Keratinozyten und Haarfollikeln, zur extrapinealen intrafollikulären Melatoninsynthese und Noradrenalin-stimulierten Synthesesteigerung sowie zur haarzyklusabhängigen Expression des membranständigen Melatoninrezeptors MT2 und des nukleären Rezeptors RORα gewonnen werden. Auch funktionelle Daten zum Wachstum des humanen Haares in vitro und in vivo zeigen, dass Melatonin eine Rolle in der Physiologie des Haares zu spielen scheint.