Erschienen in:
01.02.2010 | Leitthema
Frauen und Rauchen
Herausforderung für die Tabakkontrollpolitik in Deutschland
verfasst von:
S. Fleitmann, B. Dohnke, K. Balke, C. Rustler, Dr. U. Sonntag
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 2/2010
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Zusammenfassung
In Deutschland kann seit 2003 eine leicht sinkende Tendenz im Rauchverhalten von Frauen verzeichnet werden, aber der Anteil rauchender junger Frauen und Mädchen ist hoch und hat sich den männlichen Rauchquoten angeglichen. Nur etwa die Hälfte der schwangeren Raucherinnen unter 25 Jahren gibt das Rauchen auf. Frauen und Mädchen mit niedrigem Bildungs- und Berufsstand, Arbeitslose und Alleinerziehende rauchen am meisten. Durch Marketingstrategien fördert die Tabakindustrie das weibliche Rauchverhalten und wirkt Präventionsmaßnahmen gezielt entgegen. Im Rahmen der Jahrestagung 2008 der Drogenbeauftragten der Bundesregierung zum Thema Frauen und Rauchen wurden Handlungsempfehlungen für eine genderspezifische Tabakkontrollpolitik entwickelt. Hauptforderungen sind ein zielgruppenorientierter Ansatz, der die Bedürfnisse und Lebenswelten von Frauen und Mädchen berücksichtigt, die Entwicklung von integrierten Präventionskonzepten für Schwangere, eine Verbesserung der medizinischen und sozialen Versorgungsangebote, die Aktivierung von Multiplikatorinnen in Medien und Kultur, Gesundheitsberufen und in der Politik sowie genderspezifische Forschung und Optimierung von gesetzlichen Rahmenbedingungen. FACT – Frauen aktiv contra Tabak e.V. – setzt sich aktiv für die Umsetzung dieser Handlungsempfehlungen ein.