Skip to main content
Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung 2/2020

13.11.2019 | Originalarbeit

Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen an deutschen Hochschulen

Eine empirische Analyse von Einflussfaktoren auf den Grad der Umsetzung

verfasst von: Dr. Claudia Hildebrand, Marlen Niederberger, Ulla Simshäuser, Annika Tribian, Anika Härle, Klaus Bös

Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung | Ausgabe 2/2020

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Hintergrund

Seit 1996 fordert das Arbeitsschutzgesetz in allen Unternehmen eine Gefährdungsbeurteilung, um menschengerechte Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Seit 2013 ist explizit die Berücksichtigung der psychischen Belastung in der Gefährdungsbeurteilung gefordert. Das heißt: Alle Unternehmen und Organisationen müssen auch jene Gefährdungen für ihre Beschäftigten ermitteln, die sich aus der psychischen Belastung bei der Arbeit ergeben. Systematische Informationen über den Stand der Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen an deutschen Hochschulen liegen bisher nicht vor.

Fragestellung

In dem vorliegenden Artikel wird der Umsetzungsstand psychischer Gefährdungsbeurteilung (GB-p) an deutschen Hochschulen untersucht. Die Leitfragen sind: Wie verbreitet ist die Umsetzung der GB-p an deutschen Hochschulen? Welchen Grad der Umsetzung erreichen die GB-p an Hochschulen? Welche Faktoren nehmen Einfluss auf den Grad der Umsetzung?

Material und Methode

Mittels einer standardisierten Befragung über den Umsetzungsstand der GB‑p, die im Jahr 2017 mit deutschen Hochschulen durchgeführt wurde, wird ein Index zur Beurteilung des Umsetzungsgrads vorgestellt und diskutiert.

Ergebnisse

Die Ergebnisse zeigen, dass zum einen die Gefährdungsbeurteilung auch 20 Jahre nach der gesetzlichen Verpflichtung noch nicht zum Standard gehört und zum anderen, dass der Umsetzungsgrad der Gefährdungsbeurteilung in den Hochschulen geprägt ist von organisationalen Strukturen und -prozessen.
Fußnoten
1
Für eine Hochschule von den 398 konnte keine Adresse ermittelt werden.
 
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Badura B (2017) Arbeit und Gesundheit im 21. Jahrhundert. Springer, Heidelberg, Berlin, New YorkCrossRef Badura B (2017) Arbeit und Gesundheit im 21. Jahrhundert. Springer, Heidelberg, Berlin, New YorkCrossRef
2.
Zurück zum Zitat Banscherus U, Dörre K, Neis M, Wolter A (2009) Arbeitsplatz Hochschule. Zum Wandel von Arbeit und Beschäftigung in der unternehmerischen Universität. bub, Bonn Banscherus U, Dörre K, Neis M, Wolter A (2009) Arbeitsplatz Hochschule. Zum Wandel von Arbeit und Beschäftigung in der unternehmerischen Universität. bub, Bonn
3.
Zurück zum Zitat Beck D, Richter G, Ertel M, Morschhäuser M (2012) Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen in Deutschland – Verbreitung, hemmende und fördernde Bedingungen. Prävention Z Gesundheitsförd 7:115–119CrossRef Beck D, Richter G, Ertel M, Morschhäuser M (2012) Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen in Deutschland – Verbreitung, hemmende und fördernde Bedingungen. Prävention Z Gesundheitsförd 7:115–119CrossRef
4.
Zurück zum Zitat Beck D, Berger S, Breutmann N, Fergen A, Gregersen S, Morschhäuser M, Reddehase B, Ruck Y, Sandrock S, Splittgerber B, Theiler A (2016) Arbeitsschutz in der Praxis: Empfehlungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung. Leitung des GDA-Arbeitsprogramms Psyche, Berlin Beck D, Berger S, Breutmann N, Fergen A, Gregersen S, Morschhäuser M, Reddehase B, Ruck Y, Sandrock S, Splittgerber B, Theiler A (2016) Arbeitsschutz in der Praxis: Empfehlungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung. Leitung des GDA-Arbeitsprogramms Psyche, Berlin
5.
Zurück zum Zitat Ertel M, Richter G, Beck D, Morschhäuser M (2011) Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen – Entwicklungen eines Handbuches für die betriebliche Praxis. Sich Ist Sich 62:217–221 Ertel M, Richter G, Beck D, Morschhäuser M (2011) Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen – Entwicklungen eines Handbuches für die betriebliche Praxis. Sich Ist Sich 62:217–221
6.
Zurück zum Zitat Erzberger C (Hrsg) (2010) Arbeitssituation der akademischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Universität Bremen Erzberger C (Hrsg) (2010) Arbeitssituation der akademischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Universität Bremen
7.
Zurück zum Zitat Faller G (2006) Gesundheit und Arbeit aus Sicht der verschiedenen Statusgruppen an Hochschulen. In: Faller G, Schabel P (Hrsg) Wege zur gesunden Hochschule. edition Sigma, Berlin, S 35–56 Faller G (2006) Gesundheit und Arbeit aus Sicht der verschiedenen Statusgruppen an Hochschulen. In: Faller G, Schabel P (Hrsg) Wege zur gesunden Hochschule. edition Sigma, Berlin, S 35–56
8.
Zurück zum Zitat Faller G (2013) Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen an Hochschulen als Einstieg in die Gesundheitsförderung: eine erste Bestandsaufnahme in NRW. Neue Hochsch 6:178–181 Faller G (2013) Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen an Hochschulen als Einstieg in die Gesundheitsförderung: eine erste Bestandsaufnahme in NRW. Neue Hochsch 6:178–181
9.
Zurück zum Zitat Faller G (2016) Gesund lernen, lehren und forschen: Gesundheitsförderung an Hochschulen. In: Faller G (Hrsg) Lehrbuch betriebliche Gesundheitsförderung. Hogrefe, Bern, S 391–401 Faller G (2016) Gesund lernen, lehren und forschen: Gesundheitsförderung an Hochschulen. In: Faller G (Hrsg) Lehrbuch betriebliche Gesundheitsförderung. Hogrefe, Bern, S 391–401
10.
Zurück zum Zitat Gräser S (2003) Hochschule und Gesundheit: Salutogenese am Arbeitsplatz Universität. Papst-Science, Lengerich Gräser S (2003) Hochschule und Gesundheit: Salutogenese am Arbeitsplatz Universität. Papst-Science, Lengerich
11.
Zurück zum Zitat Hildebrand C, Michel S, Surkemper H (2007) Die Gesundheit der Statusgruppen – eine Synopse. In: Krämer A, Sonntag U, Steinke B, Meier S, Hildebrand C (Hrsg) Gesundheitsförderung im Setting Hochschule – Wissenschaftliche Instrumente, Praxisbeispiele und Perspektiven. Juventa, Weinheim, S 13–28 Hildebrand C, Michel S, Surkemper H (2007) Die Gesundheit der Statusgruppen – eine Synopse. In: Krämer A, Sonntag U, Steinke B, Meier S, Hildebrand C (Hrsg) Gesundheitsförderung im Setting Hochschule – Wissenschaftliche Instrumente, Praxisbeispiele und Perspektiven. Juventa, Weinheim, S 13–28
12.
Zurück zum Zitat Hoffmann A, Hildebrand C, Bös K (2015) Betriebliches Gesundheitsmanagement an Hochschulen in Baden-Württemberg. Bewegungsther Gesundheitssport 31:21–25CrossRef Hoffmann A, Hildebrand C, Bös K (2015) Betriebliches Gesundheitsmanagement an Hochschulen in Baden-Württemberg. Bewegungsther Gesundheitssport 31:21–25CrossRef
13.
Zurück zum Zitat Langhoff T, Satzer R (2010) Erfahrungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen. Arbeit 19:267–282CrossRef Langhoff T, Satzer R (2010) Erfahrungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen. Arbeit 19:267–282CrossRef
14.
Zurück zum Zitat Lenhardt U, Beck D (2016) Prevalence and quality of workplace risk assessments – findings from a representative company survey in Germany. Saf Sci 86:48–56CrossRef Lenhardt U, Beck D (2016) Prevalence and quality of workplace risk assessments – findings from a representative company survey in Germany. Saf Sci 86:48–56CrossRef
15.
Zurück zum Zitat Lenhardt U (2017) Psychische Belastung in der betrieblichen Praxis. Z Arbeitswiss 71(1):6–13CrossRef Lenhardt U (2017) Psychische Belastung in der betrieblichen Praxis. Z Arbeitswiss 71(1):6–13CrossRef
16.
Zurück zum Zitat Lesener T, Gusy B (2017) Arbeitsbelastungen, Ressourcen und Gesundheit im Mittelbau. GEW, Darmstadt Lesener T, Gusy B (2017) Arbeitsbelastungen, Ressourcen und Gesundheit im Mittelbau. GEW, Darmstadt
18.
Zurück zum Zitat Morschhäuser M, Lohmann-Haislah A (2016) Psychische Belastung im Wandel der Arbeit. In: Knieps F, Pfaff H (Hrsg) BKK Gesundheitsreport 2016. MWV, Berlin, S 191–195 Morschhäuser M, Lohmann-Haislah A (2016) Psychische Belastung im Wandel der Arbeit. In: Knieps F, Pfaff H (Hrsg) BKK Gesundheitsreport 2016. MWV, Berlin, S 191–195
19.
Zurück zum Zitat Nachreiner F, Schütte M (2005) DIN EN ISO 10075‑3 – eine Ergonomie-Norm mit Anforderungen an Verfahren zur Messung psychischer Belastung, Beanspruchung und ihrer Folgen. Z Arb Organisationspsychol 49(3):154–160CrossRef Nachreiner F, Schütte M (2005) DIN EN ISO 10075‑3 – eine Ergonomie-Norm mit Anforderungen an Verfahren zur Messung psychischer Belastung, Beanspruchung und ihrer Folgen. Z Arb Organisationspsychol 49(3):154–160CrossRef
21.
Zurück zum Zitat Schnabel P (2006) Zur Gesundheit des wissenschaftlichen Personals an Hochschulen – vermeidbare Belastungen erkennen und Potenziale fördern. In: Faller G, Schnabel P (Hrsg) Wege zur gesunden Hochschule. edition sigma, Berlin, S 141–159 Schnabel P (2006) Zur Gesundheit des wissenschaftlichen Personals an Hochschulen – vermeidbare Belastungen erkennen und Potenziale fördern. In: Faller G, Schnabel P (Hrsg) Wege zur gesunden Hochschule. edition sigma, Berlin, S 141–159
Metadaten
Titel
Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen an deutschen Hochschulen
Eine empirische Analyse von Einflussfaktoren auf den Grad der Umsetzung
verfasst von
Dr. Claudia Hildebrand
Marlen Niederberger
Ulla Simshäuser
Annika Tribian
Anika Härle
Klaus Bös
Publikationsdatum
13.11.2019
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Prävention und Gesundheitsförderung / Ausgabe 2/2020
Print ISSN: 1861-6755
Elektronische ISSN: 1861-6763
DOI
https://doi.org/10.1007/s11553-019-00743-2

Weitere Artikel der Ausgabe 2/2020

Prävention und Gesundheitsförderung 2/2020 Zur Ausgabe

Leitlinien kompakt für die Allgemeinmedizin

Mit medbee Pocketcards sicher entscheiden.

Seit 2022 gehört die medbee GmbH zum Springer Medizin Verlag

Facharzt-Training Allgemeinmedizin

Die ideale Vorbereitung zur anstehenden Prüfung mit den ersten 49 von 100 klinischen Fallbeispielen verschiedener Themenfelder

Mehr erfahren

Nach Herzinfarkt mit Typ-1-Diabetes schlechtere Karten als mit Typ 2?

29.05.2024 Herzinfarkt Nachrichten

Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes sind die Chancen, einen Myokardinfarkt zu überleben, in den letzten 15 Jahren deutlich gestiegen – nicht jedoch bei Betroffenen mit Typ 1.

Wie der Klimawandel gefährliche Pilzinfektionen begünstigt

24.05.2024 Candida-Mykosen Nachrichten

Dass sich invasive Pilzinfektionen in letzter Zeit weltweit häufen, liegt wahrscheinlich auch am Klimawandel. Ausbrüche mit dem Hefepilz Candida auris stellen eine zunehmende Gefahr für Immungeschwächte dar – auch in Deutschland.

So wirken verschiedene Alkoholika auf den Blutdruck

23.05.2024 Störungen durch Alkohol Nachrichten

Je mehr Alkohol Menschen pro Woche trinken, desto mehr steigt ihr Blutdruck, legen Daten aus Dänemark nahe. Ob es dabei auch auf die Art des Alkohols ankommt, wurde ebenfalls untersucht.

Das sind die führenden Symptome junger Darmkrebspatienten

Darmkrebserkrankungen in jüngeren Jahren sind ein zunehmendes Problem, das häufig längere Zeit übersehen wird, gerade weil die Patienten noch nicht alt sind. Welche Anzeichen Ärzte stutzig machen sollten, hat eine Metaanalyse herausgearbeitet.

Update Allgemeinmedizin

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.