Erschienen in:
11.07.2018 | Hämolytisch-urämisches Syndrom | Schwerpunkt: Genetik in der Inneren Medizin
Humangenetik beim atypischen hämolytisch-urämischen Syndrom – Rolle in Diagnostik und Therapie
verfasst von:
M. Knoop, H. Haller, Prof. Dr. J. Menne
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 8/2018
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Zusammenfassung
Das atypische hämolytisch-urämische Syndrom (aHUS) als eine der drei Hauptformen der thrombotischen Mikroangiopathie ist gekennzeichnet durch genetische Veränderungen im Bereich der Komplementkaskade. Diese lassen sich bei 40–60 % aller Patienten mit aHUS nachweisen. Mittlerweile sind Mutationen in über 10 verschiedenen Genen identifiziert worden. Am häufigsten und klinisch relevantesten sind Mutationen, die zu einer verminderten oder fehlenden Funktion von Faktor H, zur Bildung von Hybridgenen oder zur Bildung von Autoantikörpern gegen Faktor H führen. Für die Diagnosestellung wird keine genetische Untersuchung benötigt, allerdings ist sie für die Therapiesteuerung von großer Bedeutung, so etwa bei der Entscheidung, wie lange mit dem C5-Inhibitor Eculizumab behandelt werden muss. Auch ist die Kenntnis der genetischen Veränderungen absolut erforderlich, wenn eine Verwandtenlebendspende erwogen wird, um den Lebendspender und Empfänger vor einem aHUS bewahren zu können.