Erschienen in:
09.12.2020 | Harnblasenkarzinom | Leitthema
Erweiterte Bildgebung in der urologischen Endoskopie
verfasst von:
Prof. Dr. M. C. Kriegmair, S. Hein, D. S. Schoeb, H. Zappe, R. Suárez-Ibarrola, F. Waldbillig, B. Gruene, P.-F. Pohlmann, F. Praus, K. Wilhelm, C. Gratzke, A. Miernik, C. Bolenz
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 1/2021
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Zusammenfassung
Die Weißlichtendoskopie und die schriftliche Befunddokumentation gelten als diagnostischer Standard in der urologischen Endoskopie. Zusätzliche Bildgebungsmodalitäten und technische Innovationen werden bereits jetzt unterstützend bei der Erkennung von Harnblasentumoren eingesetzt. So verfügen moderne Endoskopiesysteme mittlerweile über ultrahochauflösende Bildgebung und die Möglichkeit der digitalen Kontrastverstärkung. Als zusätzliche Bildgebungsmodalitäten sind die photodynamische Diagnostik und das „narrow band imaging“ im klinischen Alltag etabliert. Mittels Multispektralbildgebung können unterschiedliche Modalitäten in Echtzeit kombiniert werden. Sondenbasierte Verfahren wie die optische Kohärenztomographie (OCT) oder die Raman-Spektroskopie können durch eine „optische Biopsie“ zu einer erweiterten Bildgebung beitragen, die v. a. die Diagnostik im oberen Harntrakt verbessern könnte. Das Ziel aller Techniken ist die verbesserte Detektion, um damit eine genauere Diagnose, Resektion und geringere Rezidivrate zu erreichen. Aktuelle Forschungsprojekte haben darüber hinaus das Ziel, die Dokumentation der Endoskopie zu digitalisieren und patienten- und anwenderorientierter zu gestalten. Der Einsatz der Bildverarbeitung und künstlichen Intelligenz kann zukünftig dazu beitragen, den Operateur bereits während der Endoskopie automatisiert zu unterstützen.