17.11.2023 | Herzinsuffizienz | Übersichten
Anton Bruckner: Linzer Domorganist, Hochschullehrer, Symphoniker
Hätte die moderne Intensivmedizin ihm und seinen Erkrankungen helfen können?
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. med. Hans-Joachim Trappe
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Zusammenfassung
Hintergrund
Anton Bruckner war Linzer Domorganist, Hochschullehrer und Symphoniker, dessen Leben, Krankheiten, Sterben und Tod vielen nicht oder kaum bekannt ist.
Fragestellung
Welche Krankheiten bestimmten das Leben Bruckners und beeinflussten Lebenstil und Krankheitsbilder sein kompositorisches Schaffen? Hätte ihm aus heutiger Sicht die moderne Intensivmedizin helfen können?
Material und Methoden
Es wurde eine detaillierte Analyse von Bruckners Krankheiten mit den wissenschaftlichen Datenbanken PubMed® und MEDLINE® durchgeführt. Alle veröffentlichten Artikel wurden ausgewertet und im Detail untersucht. Darüber hinaus wurden Daten während einer Konzertreise des Autors nach Linz und zur Stiftsbasilika St. Florian gesammelt.
Ergebnisse
Anton Bruckner wurde am 4. September 1824 in Ansfelden/Österreich geboren. Als Kind erhielt er Klavier- und Orgelunterricht. Nach dem Tod seines Vaters widmete er sich intensiv dem Orgelspiel und wurde 1855 Domorganist in Linz. Seine weitere Laufbahn führte ihn nach Wien, wo er Professor am Konservatorium wurde und sich der Komposition zuwandte. Seine Sinfonien, seine Messen und sein Te Deum sind seine bekanntesten Werke. Während der ersten 40 Lebensjahre litt Bruckner an psychopathologischen Erkrankungen, u. a. an Depressionen, Verfolgungswahn und Neurosen. Später kam es bei ihm zu einer Herzinsuffizienz mit rezidivierenden Rechts- und Linksherzdekompensationen bis hin zur Entwicklung einer kardialen Kachexie möglicherweise bedingt durch eine alkoholtoxisch induzierte dilatative Kardiomyopathie. Er verstarb am 11. Oktober 1896 in Wien.
Diskussion
Bruckners Leben war durch unterschiedlichste Krankheitsbilder geprägt. Die moderne Medizin hätte durch konsequente Herzinsuffizienztherapie seine Lebensqualität verbessern können, ein implantierbarer automatischer Defibrillator mit Resynchronisationstherapie hätte möglicherweise sein Leben verlängert.