Zusammenfassung
Bei ambulant erworbener, häufig pneumogener Sepsis in der Notaufnahme (Letalität 10%) fehlt noch der „warme, hyperzirkulatorische Schock“ des flüssigkeitstherapierten, beatmeten Sepsispatienten auf der Intensivstation; vielmehr imponiert noch der „kalte, hypozirkulatorische Schock“, mit Hypo- bis Normotonie, Tachypnoe, Exsikkose, Fieber, Schüttelfrost, aber auch Hypothermie, sowie Unruhe, Verwirrtheit, Somnolenz oder Delir („septische Enzephalopathie“). Das Procalcitonin (PCT) ist in dieser Frühphase der beste Sepsisbiomarker. Die septische Kardiomyopathie – Herzfunktionseinschränkung auf 80% der Norm, nachlastbezogenes HZV („afterload-related cardiac performance“; ACP ≤80% – zeigt eine ungünstige Prognose an.
Äußerst wichtig ist der rasche Beginn der Antibiotikatherapie (≤1 h) und der Kreislaufstabilisierung bereits in der Notaufnahme. Prognoseentscheidend ist die möglichst rasche Triage (Klinik, APACHE-II-/MEDS-Score, PCT) bezüglich Intensivpflichtigkeit.