Erschienen in:
01.12.2011 | Leitthema
Insel(zell)transplantation bei Typ-1-Diabetes-mellitus
verfasst von:
J. Schmid, B. Ludwig, Prof. Dr. M.D. Brendel
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 8/2011
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Zusammenfassung
Die funktionellen Ergebnisse der Insel(zell)transplantation (ITx) haben sich seit der ersten klinischen Anwendung kontinuierlich verbessert. Die derzeitige Hauptindikation zur Transplantation besteht bei Patienten mit Typ-1-Diabetes mellitus (ohne signifikante Insulinrestsekretion) mit Hypoglykämiesyndrom bzw. schwerst einstellbarem Diabetes (Brittle Diabetes), grundsätzlich auch mit terminaler Niereninsuffizienz und geplanter simultaner Nierentransplantation oder bereits vorangegangener Nierentransplantation. Durch eine ITx kann das primäre Therapieziel einer guten und stabilen Stoffwechseleinstellung unter Vermeidung schwerer Hypoglykämien in der Mehrzahl der Fälle erreicht werden. Nach Registerdaten beträgt das Insel(zell)transplantatüberleben ein Jahr nach Transplantation 82%, nach 3 Jahren 75% und die Insulinunabhängigkeitsraten zum Einjahreszeitpunkt 50% sowie nach 3 Jahren 35%. Damit gehen eine deutliche Steigerung der Lebensqualität und eine gegenüber der alleinigen intensivierten Insulintherapie verbesserte Progressionshemmung mikrovaskulärer diabetischer Folgekomplikationen einher. Patienten mit einem Typ-1-Diabetes und Transplantationsindikation sollte eine ITx oder eine vaskularisierte Pankreas-Transplantation (PTx) angeboten und dabei die Vor- sowie Nachteile beider Therapieverfahren sorgfältig individuell abgewogen werden. Hierfür erscheint ein Transplantationszentrum vorteilhaft, das beide Verfahren anbietet.