Erschienen in:
01.12.2011 | Leitthema
Tertiärprävention des Typ-1-Diabetes
verfasst von:
S. Link, PD Dr. N.C. Schloot
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 8/2011
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Zusammenfassung
Ansätze zur Tertiärprävention des Typ-1-Diabetes umfassen Interventionen bei oder kurz nach der Manifestation der Hyperglykämie bei bereits fortgeschrittener β-Zell-Destruktion. Ziel der Interventionen ist eine Reversion des Diabetes oder zumindest eine verlangsamte Progression durch den möglichst langfristigen Erhalt der verbleibenden β-Zell-Funktion. Hierbei werden antigengerichtete Ansätze [Behandlung mit Inselantigenen wie Glutamatdecarboxylase (GAD) oder Hitzeschockprotein-60-Peptid (DiaPep277)] von antientzündlichen Behandlungen (Interleukin-1-Rezeptorantagonist, IL-1-RA, Atorvastatin) oder immunzellgerichteten Behandlungen (Anti-CD3, Anti-CD20, Abatacept) unterschieden. Obwohl die bisherigen Studienergebnisse darauf hinweisen, dass die Aufrechterhaltung der noch vorhandenen β-Zell-Funktion prinzipiell möglich ist, hat sich bisher noch keine gesicherte Therapieform etabliert. Nachdem niedrig-dosierte Anti-CD3-Gabe und auch die Vakzinierung mit GAD nicht die erhofften Erfolge zeigten, werden die Ergebnisse aktuell laufender Phase-II/III-Studien zur Tertiärprävention durch andere Ansätze und weitere Erkenntnisse aus Studien zur Stammzelltransplantation mit Spannung erwartet.