Erschienen in:
31.07.2023 | Ionisierende Strahlen | Netzwerk Grundlagenforschung
Strahleninduzierte Chromosomenveränderungen und DNA Reparaturmechanismen
Teil II: DNA-Reparaturmechanismen
verfasst von:
Prof. Dr. rer. nat. S. Dihlmann, H. Scherthan, C. Beinke, C. Grond-Ginsbach, D. Böckler, P. Erhart
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 6/2023
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Auszug
Obwohl DNA der bevorzugte Speicher für die genetische Information der meisten Organismen ist, ist sie erstaunlich anfällig für Veränderungen. Diese Tendenz zur Mutation, das heißt zur dauerhaften, übertragbaren Veränderung der DNA-Sequenz, wird auch als intrinsische Instabilität des Genoms bezeichnet. Hierzu zählen Basensubstitutionen, Deletionen oder Insertionen, eine Variation der Kopienzahl, Strangbrüche, chromosomale Aberrationen und Retrotranspositionen [
13]. In der Keimbahn ist die DNA durch verschiedene Mechanismen gut gegen die Weitergabe von malignen Mutationen in die Filialgenerationen geschützt, wodurch sich im Zuge der Evolution meist nur benigne Mutationen halten können. Dagegen häufen sich in somatischen Zellen im Laufe des Lebens zahlreiche DNA-Schäden an, die weniger effektiv repariert und selektioniert werden. Viele dieser Schäden werden an Tochterzellen weitergegeben, was u. a. zur Tumorentstehung führen kann. Zum einen modifizieren intrinsische Faktoren wie die DNA-Replikation, intrazelluläre und intrasystemische reaktive Metabolite sowie Aldehyde und Glykierungsendprodukte (advanced glycation endproducts; AGEs) die DNA-Struktur. Zum anderen wird die DNA durch Umwelteinflüsse, vor allem chemische Agenzien, Hitze sowie verschiedene Strahlungsarten geschädigt. Hiervon ist sowohl die DNA im Zellkern als auch die der Mitochondrien (mtDNA) betroffen. …