Erschienen in:
26.06.2023 | Kolonkarzinom | Schwerpunkt: Kolorektales Karzinom - die Rolle der Pathologie
Prognostische histologische Marker bei kolorektalen Karzinomen
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. Alexander Quaas
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Ausgabe 5/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Kolonkarzinome gehören weltweit zu den häufigsten malignen Tumoren. Das kritische Abwägen verschiedener Therapieoptionen ist besonders relevant. Zum einen treten Kolonkarzinome häufiger im höheren Lebensalter auf, ferner leben Patienten mit Kolonkarzinomen häufig noch Jahrzehnte nach Erstdiagnose – eine Übertherapie gilt es genauso zu vermeiden wie eine lebenszeitverkürzende Untertherapie. Prognostisch wirksame Biomarker sind Entscheidungshilfen. Es gibt klinische, molekulare und histologisch ermittelbare Prognosemarker – die letztgenannten sollen in dieser Arbeit vorgestellt werden.
Ziel der Arbeit
Darstellung des aktuellen Wissenstandes zu morphologisch bestimmbaren Prognosemarkern beim Kolonkarzinom.
Material und Methode
Literatursuche in PubMed und Medline.
Schlussfolgerungen
PathologInnen ermitteln in ihrer täglichen Arbeit hoch relevante Prognosemarker, die für therapeutische Entscheidungen unerlässlich sind. Diese Marker müssen dem klinischen Kollegen übermittelt werden. Die wichtigsten und lange bekannten Prognosemarker sind Staging (TNM), einschließlich des lokalen Resektionsstatus, Lymphknotenbeteiligung sowie -anzahl am Operationspräparat, Gefäßinvasionen, Perineuralscheideninfiltration sowie Bestimmung der histomorphologischen Wuchsmuster (z. B. ist das mikropapilläre Kolonkarzinom mit einer sehr ungünstigen Prognose vergesellschaftet). Kürzlich hinzugekommen ist das Tumorbudding, das vor allem bei endoskopisch abgetragenen pT1-Karzinomen („malignen Polypen“) eine praktische Anwendung erfährt.