Erschienen in:
26.01.2024 | Krebserkrankungen mit unbekanntem Primärtumor | Epidemiologie
Faktenblatt: Epidemiologie des CUP-Syndroms in Deutschland
verfasst von:
Prof. Dr. med. Sylke Ruth Zeissig, M.Sc., Klaus Kraywinkel
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 3/2024
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Zusammenfassung
Der Artikel gibt einen Überblick über Inzidenz- und Überlebensraten des „cancer of unknown primary“ (CUP) in Deutschland, basierend auf epidemiologischen, d. h. wohnortbezogen erfassten Daten der Landeskrebsregister. Danach erkrankten in Deutschland in den Jahren 2010–2020 jährlich etwa 10.500 Personen an einem CUP. Morphologisch am häufigsten sind Adenokarzinome; in etwa 30 % der Fälle sind nur unspezifische Histologien angegeben. Bei älteren Personen steigt der Anteil unspezifischer Morphologien an auf über 45 %. Die Prognose des CUP ist insgesamt gesehen mit relativen 5‑Jahres-Überlebensraten um 17 % schlecht, wobei Patienten in jüngerem Alter und solche mit Plattenepithelkarzinomen deutlich höhere Überlebenschancen aufweisen. Die sinkende Neuerkrankungsrate in den Jahren 2010–2020 deckt sich mit internationalen Vergleichswerten und ist neben Unterschieden in Definition und Codierung des Krankheitsbilds vermutlich v. a. auf die verbesserten diagnostischen Möglichkeiten zur Identifikation des Primärtumors zurückzuführen.