Erschienen in:
17.10.2023 | Lebertransplantation | Leitthema
Individualisierte kurative Therapie bei malignen Erkrankungen durch Lebertransplantation
verfasst von:
Dr. med. Laura Schwenk, Falk Rauchfuß, Aladdin Ali-Deeb, Felix Dondorf, Oliver Rohland, Michael Ardelt, Utz Settmacher
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 2/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Lebertransplantation stellt bei Patienten mit primären und sekundären, funktionell oder technisch nichtresektablen Lebertumoren das einzig kurative Therapieverfahren dar. Im Laufe der Jahre wurde der Nutzen der Transplantation auch für Indikationen neben dem hepatozellulären Karzinom validiert. Heute, in einer Zeit des Organmangels, wird die Indikationsausweitung weiter kontrovers diskutiert. Obwohl aktuelle Studien den Langzeiterfolg der Transplantation in multimodalen Therapien bestätigen, gehört dieser Ansatz bei vielen Entitäten weiterhin noch nicht zur Standardtherapie.
Ziel der Arbeit
Möglichkeiten der Lebertransplantation im individualisierten multimodalen onkologischen Therapiekonzept.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Die Lebertransplantation ist ein fester Bestandteil in der Therapie des hepatozellulären Karzinoms. In Deutschland erfolgt eine bevorzugte Organallokation durch die Gewährung einer „standard exception“ bei kleiner Tumorlast. Im Laufe der Jahre zeigten zahlreiche Studien gleichwertige Langzeitergebnisse unter Nutzung anderer Listungskriterien. Das intrahepatische Cholangiokarzinom kann ebenso wie das perihiläre Cholangiokarzinom durch eine Transplantation, in Deutschland im Rahmen von Studien, kurativ behandelt werden. Die neoadjuvante Therapie und die Patientenauswahl nach Tumorlast und „response“ auf die Vorbehandlung haben einen entscheidenden Einfluss auf das Langzeitüberleben und die Rezidivrate. Der Erfolg der Transplantation, bei nicht durch eine Teilresektion entfernbaren Lebermetastasen neuroendokriner Malignome oder kolorektaler Karzinome, basiert ebenfalls auf der Patientenauswahl. Die Leberlebendspende nimmt hier einen immer größeren Stellenwert ein.