Erschienen in:
01.07.2009 | Originalien
Ultraschall und Lagekontrolle bei der Anlage zentraler Venenkatheter
Umfrage unter 802 Anästhesieabteilungen im Jahr 2007 in Deutschland
verfasst von:
PD Dr. W. Schummer, D.E.A.A., E.D.I.C., S.G. Sakka, E. Hüttemann, K. Reinhart, C. Schummer
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 7/2009
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Zusammenfassung
Ziel der Studie und Methode
Es wurde die Häufigkeit des Einsatzes von Ultraschall bei der Anlage zentraler Venenkatheter (ZVK) im Vergleich zur Situation in Deutschland 2003 untersucht. Dazu wurde im Jahr 2007 erneut ein Fragebogen an 802 anästhesiologische Abteilungen in Krankenhäusern mit mehr als 200 Betten verschickt. Zusätzlich zur Befragung in 2003 wurden auch Daten zum üblichen Lagekontrollverfahren erhoben.
Ergebnisse
Die Rücklaufquote betrug 58%. In diesen 468 Abteilungen werden jährlich etwa 340.000 ZVK gelegt. Es haben 317 Abteilungen (68%) Zugriff auf ein Ultraschallgerät. Bei der Anlage zentraler Venenkatheter verwenden 188 Abteilungen (40%) Ultraschall. Davon setzen 114 (60,6%) diese Methode erst dann ein, wenn sich die Punktion als schwierig erwiesen hat. Lediglich 24 Kliniken (12,7%) verwenden diese Methode routinemäßig. Etwa ein Drittel der Ultraschallanwender führt die Punktion unter kontinuierlicher Ultraschallführung durch. Von den Abteilungen, die Ultraschall bei der ZVK-Anlage nicht nutzen, besitzen 115 (41,1%) kein Gerät, und 93 (33,2%) erachten Ultraschall für nichtnotwendig. Eine Lagekontrolle der ZVK wird in 92% der Fälle mithilfe des Elektrokardiogramms (EKG) und/oder Röntgen durchgeführt.
Schlussfolgerung
In Deutschland werden ZVK immer noch überwiegend anhand anatomischer Leitstrukturen gelegt. Akzeptanz und Anwendung der ultraschallgestützten ZVK-Anlage haben aber gegenüber 2003 deutlich (40% vs. 19%) zugenommen. Aufgrund der gut belegten Vorteile gegenüber einem Vorgehen anhand anatomischer Leitstrukturen sollte das Erlernen dieser Technik zum offiziellen Ausbildungsprogramm eines Anästhesisten gehören.