Erschienen in:
01.03.2010 | Schwerpunkt
Lipom und atypischer lipomatöser Tumor innerhalb einer Neoplasie
Hinweis für einen kontinuierlichen Übergang
verfasst von:
Prof. Dr. C. Kuhnen, T. Mentzel, M. Lehnhardt, H.H. Homann, R. Sciot, M. Debiec-Rychter
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 2/2010
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Zusammenfassung
Der Fall eines lipomatösen Tumors mit prädominierender Lipomkomponente und Übergang zu einem atypischen lipomatösen Tumor (ALT) vom lipomähnlichen Typ wird vorgestellt. Bei einer 70-jährigen Patientin wurde am rechten Oberschenkel ein tief lokalisierter Weichgewebstumor mit einer maximalen Größe bis 14 cm reseziert. Korrespondierend zum makroskopischen Erscheinungsbild bot der Tumor überwiegend das histologische Bild eines Lipoms ohne Atypie. Im restlichen Anteil (etwa 20%) fanden sich histologische Befunde eines ALT vom lipomähnlichen Typ. Immunhistochemisch war keine MDM 2-/CDK4-Expression innerhalb der Lipomkomponente, jedoch in der ALT-Komponente zu belegen. Mit Hilfe der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung war keine MDM 2-Gen-Amplifikation und nur vereinzelt eine CDK4-Amplifikation innerhalb des Lipomanteils, jedoch eine deutliche Amplifikation des MDM 2-/CDK4-Gens in der ALT-Komponente nachweisbar, wodurch die morphologisch basierte Diagnose eines lipomatösen Tumors mit Arealen eines Lipoms und eines atypischen lipomatösen Tumors innerhalb einer Neoplasie zusätzlich molekularbiologisch belegt wurde. Der hier dargestellte Fall spricht für den graduellen Übergang eines Lipoms zu einem ALT und untermauert das Konzept einer kontinuierlichen schrittweisen Entwicklung benigner zu malignen lipomatösen Weichgewebstumoren im Sinne eines biologischen Kontinuums.