09.10.2020 | Meningitis im Kindesalter | CME
Fieberkrämpfe
Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde | Ausgabe 1/2021
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Fieberkrämpfe (FK) kommen zwischen dem 6. Lebensmonat und 6. Lebensjahr vor (kumulative Inzidenz 3–4 %). Die Altersabhängigkeit resultiert aus der Unreife des Zentralnervensystems vor einem genetischen Hintergrund. Die Mehrzahl tritt innerhalb von 24 h nach Beginn einer Infektion auf. Fieberkrämpfe können einfach oder kompliziert sein; entscheidend ist die Dauer (>5 min: komplizierter FK). Die FK sind zu über 90 % selbstlimitierend; komplizierte FK müssen medikamentös unterbrochen werden. Ein FK-Rezidiv erleiden 30–40 % der Kinder; dies mindert die gute Prognose nicht. Die Indikation zur Lumbalpunktion hängt vom klinischen Untersuchungsbefund ab; Ausnahmen sind Kinder <12 Monate und der komplizierte FK, bei dem das Epilepsierisiko erhöht ist. Eine kontinuierliche „vorbeugende“ Antiepileptikagabe verhindert weder ein FK-Rezidiv noch die Epilepsieentwicklung. Eine MRT-Diagnostik und EEG-Ableitung sind in der Regel überflüssig. Ein einzelnes „FK-Gen“ ist noch nicht gefunden. Die Prognose des einfachen FK ist exzellent.