Erschienen in:
18.01.2024 | Metastasen | Leitthema
Grenzbereiche der viszeralonkologischen Chirurgie
verfasst von:
PD Dr. Dr. med. Lena-Christin Conradi, Prof. Dr. Christiane J. Bruns
Erschienen in:
Die Onkologie
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Sonderheft 1/2024
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Zusammenfassung
Durch eine kontinuierliche Verbesserung der technischen Möglichkeiten, digitale Innovationen sowie Fortschritte in multimodalen Therapiekonzepten und schließlich eine Verbesserung in der perioperativen Versorgung von Patienten und weitere Zentralisierung ergibt sich eine Verschiebung von Grenzen in der onkologischen Chirurgie. So ergeben sich Indikationserweiterungen für Patienten mit einer Oligometastasierung. Die Metastasenchirurgie ist für Patienten mit einem kolorektalen Karzinom seit Langem etabliert und wird aktuell in klinischen Studien auch für Patienten mit einem Pankreaskarzinom oder für Magen- und Ösophaguskarzinome überprüft. Ausgewählte Patienten mit einer limitierten Peritonealkarzinose können heute auch von einer zytoreduktive Chirurgie mit anschließender hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie (HIPEC) profitieren. Für nichtresektable kolorektale Lebermetastasen wird die Organtransplantation aktuell in zahlreichen klinischen Studien evaluiert. Eine neue Herausforderung stellt der Umgang mit dem Vorliegen einer klinischen Komplettremission bei Durchführung total neoadjuvanter Therapien dar, mit der Forderung nach Organ- und Funktionserhalt. Durch ein verbessertes perioperatives Management kann die Morbidität von komplexen onkologischen Eingriffen reduziert werden, und schließlich kann die onkologische Chirurgie auch in palliativen Situationen bei sehr guter und individualisierter Indikationsstellung einen Stellenwert haben.