Erschienen in:
01.11.2007 | Schwerpunkt: Melanozytäre Tumoren
Molekulargenetische Analyse bei der Diagnose melanozytärer Tumoren
verfasst von:
J. Bauer, Prof. Dr. B.C. Bastian
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 6/2007
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Zusammenfassung
Die Krebsentstehung geht bei vielen Tumoren mit einem Verlust der Kontrolle über die genomische Stabilität einher und resultiert in einem veränderten und durch Selektion bestimmten Genom der Krebszellen. Die komparative genomische Hybridisierung (CGH) ist eine Methode, mit der das Genom von Tumorzellen auf klonale chromosomale Aberrationen untersucht werden kann. Mittels CGH wurde gezeigt, dass sich Melanome von melanozytären Nävi durch häufige chromosomale Aberrationen unterscheiden. Die CGH-Analyse benigner melanozytärer Tumoren zeigt typischerweise keine chromosomalen Veränderungen, während man bei der überwiegenden Anzahl der Melanome Zugewinne und Verluste von bestimmten Chromosomen findet. Eine Ausnahme bilden Spitz-Nävi, bei denen etwa 20% zusätzliche Kopien von Chromosom 11p aufweisen. Diese Aberrationen werden bei Melanomen nicht beobachtet. Diese deutlichen Unterschiede der Aberrationsmuster stellen ein wichtiges Hilfsmittel für die Diagnose histologisch nicht eindeutig klassifizierbarer melanozytärer Tumoren dar. Darüber hinaus konnte mittels CGH und Mutationsanalyse auch gezeigt werden, dass Melanome keine einheitliche Erkrankung, sondern eine Gruppe von genetisch verschiedenen Tumoren sind. Derzeit untersucht eine Studie die Korrelation der chromosomalen Veränderungen bei diagnostisch unklaren melanozytären Tumoren mit dem Erkrankungsverlauf der Patienten.