Erschienen in:
29.12.2023 | Narbenhernie | Leitthema
Narbenhernien: offene Operationsverfahren und Ergebnisse einer Kohortenstudie mit 343 Patienten
verfasst von:
Miguel Ángel Garcia Ureña, MD, Javier López-Monclús, Luis Alberto Blázquez Hernando, Joaquín Munoz-Rodriguez, Laura Roman García de León, Adriana Avilés Oliveros, Manuel Medina Pedrique, Marcelo de Luca, Alvaro Robin Valle de Lersundi
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 1/2024
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Zusammenfassung
Die Versorgung komplexer Mittellinienhernien ist nach wie vor eine besondere Herausforderung. Die im Kadaverlabor aktuell verfeinerte Kenntnis der Anatomie und fortschreitende klinische Erfahrung haben unsere derzeitige Vorgehensweise verändert. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, eine Beschreibung der aktualisierten Operationsverfahren und Ergebnisse zu präsentieren. Wir bevorzugen die retromuskuläre bzw. präperitoneale Schicht zur Netzimplantation, einschließlich des Rives-Stoppa-Verfahrens (Sublay-Netz) und der posterioren Komponentenseparation mit der Madrid-Modifikation. Wir haben 334 komplexe Inzisionalhernien der Mittellinie operiert: 6,3 % retromuskulär präperitoneal, 15 % nach Rives-Stoppa, 2,4 % anteriore Komponentenseparation und 76 % posteriore Komponentenseparation. Ein Bridging-Verfahren kam in 31 % zur Anwendung. Bei 35,3 % trat eine Komplikation auf, die meisten davon waren Wundheilungsstörungen („surgical site occurrence“, SSO). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 7,2 Tage. Wir haben eine sehr geringe Inzidenz von Langzeitkomplikationen registriert: 3,3 % Rezidive, 0,9 % chronische Schmerzen (tägliche Einnahme von Schmerzmedikation), 6 % Bulging, 1,8 % chronische Serome und 2,6 % chronische Netzinfektionen. Trotz der damit verbundenen Morbidität bietet die retromuskuläre/präperitoneale Versorgung hervorragende Langzeitergebnisse.