Erschienen in:
16.02.2024 | Notfälle bei Schwangerschaft und Geburt | Leitthema
Optimales Management einer Beckenendlagengeburt
verfasst von:
Dr. Sibylle Leichtl, Dr. Katharina Rathberger, Prof. Dr. Angela Köninger, PD Dr. Edith Reuschel
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 4/2024
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Zusammenfassung
In Deutschland lagen 2021 etwa 3,9 % aller Einlinge am Termin in Beckenendlage (BEL). Beim Vergleich zwischen der vaginalen BEL-Geburt und der primären Sectio imponiert zwar das kurzfristige neonatale Outcome bei vaginalem Entbindungsmodus etwas schlechter, das langfristige Outcome ist jedoch vergleichbar. Die maternale Morbidität liegt dagegen bei der primären Sectio höher als bei der vaginalen Geburt aus BEL. Eine proportionale fetale Kopf-Thorax-Relation ist eine günstige Voraussetzung für eine erfolgreiche vaginale BEL-Geburt. Kontraindikationen sind eine fetale Wachstumsretardierung, ein pathologisches CTG (Kardiotokogramm) oder eine maternale Beckenanomalie, nicht jedoch der Zustand nach Sectio. Eine Geburtseinleitung, eine Periduralanästhesie sowie eine Oxytocingabe sind bei BEL möglich, die Indikation dafür sollte jedoch streng gestellt werden. Zur vaginalen Geburt aus BEL sollte der Gebärenden sowohl die Steinschnittlage als auch der „Vierfüßlerstand“ angeboten werden, solange die gewählte Position tatsächlich mit einem Geburtsfortschritt einhergeht. Letztendlich sind elementare Voraussetzungen der vaginalen BEL-Geburt regelmäßige Schulungen des gesamten interdisziplinären Teams und geeignete klinische Strukturen.