Hintergrund
Methode
Ergebnisse
Ösophaguskarzinom
Epidemiologie
Therapie
Plattenepithelkarzinome | Adenokarzinome | ||
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Neoadjuvanz | Chemotherapie | Keine Empfehlung | Durchführung kann bei cT2-Tumoren Ösophagus + ösophagogastraler Übergang erwogen werden. Postoperative Fortsetzung empfohlen |
Radiatio | Kann beim operablen Patienten mit einem resektablen Ösophaguskarzinom nicht empfohlen werden | ||
Radiochemotherapie | Bei operablen cT2-Tumoren kann Therapie erwogen werden Durchführung bei operablen cT3/cT4-Tumoren empfohlen | Durchführung bei operablen cT3/cT4-Tumoren Ösophagus + ösophagogastraler Übergang empfohlen | |
Adjuvanz | Chemotherapie | Keine Empfehlung | Nach R0-Resektion nicht empfohlen |
Radiatio | Nach R0-Resektion nicht | Keine Empfehlung | |
Radiochemotherapie | Empfohlen | Kann bei Tumoren des ösophagogastralen Übergangs nach R0-Resektion mit erhöhtem Lokalrezidivrisiko bei nicht neoadjuvant vorbehandelten Patienten durchgeführt werden | |
Primar definitve Radiochemotherapie | – | Soll unabhängig von Histologie bei nichtresektablen Tumoren oder funktionell inoperablen Patienten durchgeführt werden | |
Primar definitve Radiochemotherapie vs. primäre Resektion | Zervikales Ösophaguskarzinom | Lokalisiert zervikale Tumoren sollten primär mit einer definitiven Radiochemotherapie behandelt werden | Keine Studien vorhanden |
Thorakales Ösophaguskarzinom | Bei resektablen cT3/cT4-Tumoren kann alternativ zur Resektion eine definitive Radiochemotherapie erfolgen | Keine Studien vorhanden |
Neoadjuvante Radiochemotherapie
Studie | Einschlusskriterien (Auswahl) | Wesentliche Ergebnisse |
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CROSS | Stadien T1N1 oder T2‑3 N0‑1 75 % Adenokarzinom n = 368 OP ± Radiotherapie 41,4 Gy und Carboplatin AUC2 + Taxol 50 wöchentlich (× 5) | R0-Resektion: im Arm „nur OP“: 69 % im Arm „RCHT + OP“: 92 % Pathologische Komplettremission nach Radiochemo: 29 % OP-assoziierte Todesfälle: jeweils 4 % im Arm „nur OP“ und im Arm „RCHT + OP“ |
ARTDECO | n = 260 Phase-III-Studie zur Dosisintensität der Radiochemotherapie: 50,4 Gy (Standard) vs. 61,6 Gy (eskaliert; simultan integrierter Boost auf den Primärtumor, nicht auf pathologische Lymphknoten), Stadien cT1‑4 N0‑3 M0 (M1 supraklavikulär) Plattenepithel-CA oder Adeno-CA Carboplatin AUC2 + Taxol 50 wöchentlich (× 5) | Grad-5-Toxizität: 3,3 % im Standarddosis-Arm und 7,6 % im Hochdosis-Arm (Blutung, Fistel, Ateminsuffizienz, Sepsis) Die Dosis von 50,4 Gy wird von den Autoren als Standard angesehen, Therapieintensivierung eher über neue Substanzen |
Definitive Radiochemotherapie
Vergleich neoadjuvante Radiochemotherapie und Resektion vs. primär definitive Radiochemotherapie
Schlussfolgerung
Rektumkarzinom
Epidemiologie
Neoadjuvanter Therapieansatz
Neoadjuvantes Kurzzeitkonzept 5 × 5 Gy
Studie | Einschlusskriterien (Auswahl) | Wesentliche Ergebnisse |
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Stockholm III | Resektabler Primarius, M0 | Nach Kurzzeitradiatio kann die chirurgische Resektion bis zu 8 Wochen nach Radiatio erfolgen, ohne das onkologische Ergebnis oder die Rate an postoperativen Komplikationen zu verschlechtern |
TREC | cT1‑2 cN0 M0 mit maximalem Durchmesser von 3 cm | In frühen Stadien kann durch eine Kurzzeitradiatio ggf. auf eine transanal endoskopische mikroskopische Resektion deeskaliert werden |
RAPIDO | T4a/b, N2 oder vergrößerte laterale Lymphknoten Infiltration der mesorektalen Faszie Extramurale Veneninfiltration | Durch Kurzzeitradiatio lokal fortgeschrittener Stadien, gefolgt von neoadjuvanter Chemotherapie, kommt es seltener zum krankheitsbedingten Therapieversagen, insbesondere durch seltenere Fernmetastasierung. Dies geht auf Kosten einer erhöhten Toxizität |
STELLAR | cT3‑4 und/oder N + | Die Kurzzeitradiatio ist der neoadjuvanten Radiochemotherapie, eingebettet in weitere chirurgische und chemotherapeutische Behandlung, nicht unterlegen |
PRODIGE-23 | cT3/4 | Durch das Vorziehen von Teilen der Chemotherapie vor die neoadjuvante Radiochemotherapie kann ein besseres krankheitsfreies Überleben erreicht werden |
CAO/ARO/AIO-12 | cT3/4 | Werden Teile der Chemotherapie zwischen der neoadjuvanten Chemotherapie und der Resektion gegeben, werden höhere Raten an pathologischer Komplettremission erreicht als beim Vorziehen von Teilen der Chemotherapie vor die neoadjuvante Radiochemotherapie |
OPRA | cT3/4 | Nach Radiochemotherapie und anschließender Chemotherapie kann in bestimmten Fällen auf die Resektion verzichtet werden |
Neoadjuvante simultane Radiochemotherapie
Schlussfolgerung
Analkarzinom
Epidemiologie
Staging
Primär definitive Radiochemotherapie
Studie | Einschlusskriterien (Auswahl) | Wesentliche Ergebnisse |
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ACCORD-03 | Tumorgröße ≥ 40 mm oder N + | Eine Induktionschemotherapie vor primär definitiv intendierter Radiochemotherapie zeigt keinen signifikanten Vorteil |
RTOG-98-11 | cT2‑4, cN0‑3 | Eine Induktionschemotherapie vor primär definitiv intendierter Radiochemotherapie zeigt keinen signifikanten Vorteil |
ACT I | Klinisches Staging, selten radiologisches Staging, M0 | Die simultane Radiochemotherapie ist der alleinigen Radiatio überlegen |
ACT-II | Alle T, alle N, M0 | Kein signifikanter Vorteil hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens oder des Gesamtüberlebens durch eine konsolidierende Chemotherapie |