Erschienen in:
01.06.2013 | Kasuistiken
Pachydermodaktylie
verfasst von:
R. Kariotis, E. Vrtíková, M. Hapčová, PD Dr. J. Zwerina, T. Dallos
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 5/2013
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Zusammenfassung
Die Differenzialdiagnose von Fingergelenkschwellungen ist mannigfaltig. Wir berichten über 2 junge Männer, die mit schmerzlosen progredienten Schwellungen der proximalen Interphalangeal (PIP)-Gelenke rheumatologisch vorstellig waren. Labor, bildgebende Diagnostik und klinische Untersuchung waren unauffällig, abgesehen von einer deutlichen Hautverdickung über den PIP-Gelenken vor allem des zweiten bis vierten Strahls. Die histologische Untersuchung einer Hautbiopsie über dem PIP-Gelenk zeigte eine Hyperkeratose und Akanthose ohne entzündliches Infiltrat. Wir diagnostizierten daher in beiden Fällen eine Pachydermodaktylie. Es handelt sich um eine asymptomatische, benigne Schwellung des Weichteilgewebes über den PIP-Gelenken bei vorzugsweise männlichen Jugendlichen. Die Erkrankung ist oft mit mechanischem Stress im Rahmen von stereotypen Zwangshandlungen assoziiert, kann jedoch auch durch monotone Arbeitsabläufe (z. B. Geflügelindustrie) ausgelöst werden. Eine spezifische Therapie ist in den meisten Fällen nicht erforderlich, in ausgeprägten Fällen kann eine intraläsionale Steroidtherapie oder chirurgische Resektion erfolgen. Bei erhebbaren repetitiven Traumatisierungen ist deren Beendigung die Therapie der Wahl.