Erschienen in:
20.10.2022 | Physikalische Medizin | Physiotherapie
Blutungsrisiko im Kanülenbereich bei physiotherapeutischer Mobilisation unter extrakorporaler Membranoxygenierung
Eine retrospektive Analyse bei Patient*innen mit akutem Lungenversagen
verfasst von:
Ann-Kathrin Baasner, Dr. Michael Koeppen, Prof. Dr. Peter Rosenberger
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 1/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Patient*innen, die an einem akuten Atemnotsyndrom leiden, erhalten als letztmögliche Therapie eine extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO). Am Universitätsklinikum Tübingen werden diese Patient*innen während dieser Phase durch ein speziell geschultes Team physiotherapeutisch behandelt, um einer körperlichen Dekonditionierung entgegenzuwirken.
Ziel der Arbeit
In dieser Arbeit wurde das Risiko einer Blutung im Bereich der Kanüleneinstichstelle während der physiotherapeutischen Mobilisation untersucht und eine Einschätzung der Sicherheitsaspekte beschrieben.
Methodik
Auf der anästhesiologischen Intensivstation des Universitätsklinikums Tübingen wurden in dem Zeitraum von 2013–2018 n = 83 Patient*innen behandelt, die den Einschlusskriterien entsprachen. Die Datensätze wurden mittels einer Fall-Kontroll-Studie retrospektiv analysiert. Die Patient*innen wurden nach ihrem erreichten Mobilisationsstand in eine passive Kontrollgruppe und in eine aktive Interventionsgruppe unterteilt. Blutungsereignisse, Implantationsdauer der ECMO und weitere Aspekte wurden in dieser Analyse besonders betrachtet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Es traten sowohl in der passiven als auch in der aktiven Gruppe jeweils 2 Blutungsereignisse auf, die jedoch nicht im Zusammenhang mit der physiotherapeutischen Mobilisation standen. Die Implantationsdauer der ECMO variiert insgesamt zwischen einem und 77 Tagen. Eine physiotherapeutische Mobilisation durch ein speziell geschultes Team erhöhte das Blutungsrisiko im Kanülenbereich nicht.