Erschienen in:
17.04.2018 | Postoperative Schmerztherapie | Originalien
Schmerzversorgung bei chirurgischen Eingriffen
Ergebnisse einer österreichweiten Patientenbefragung zur postoperativen Schmerzsituation und zum perioperativen Schmerzmanagement
verfasst von:
Dr. W. Jaksch, R. Likar, U. Frohner, F. Herbst
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 3/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Schmerzen nach chirurgischen Eingriffen, vor allem am ersten postoperativen Tag, bedeuten längere Spitalsaufenthalte, vermehrte Komplikationen und ein mögliches höheres Risiko für eine Schmerzchronifizierung. Die erwartete Schmerzintensität wird jedoch häufig falsch eingeschätzt und damit die vorhandenen Schmerzen nicht ausreichend behandelt.
Methodik
Ein Qualitätssicherungsprojekt in Form einer österreichweiten Patientenbefragung zur Schmerzsituation am ersten postoperativen Tag und zur Qualität des perioperativen Schmerzmanagements wurde daher freiwillig und anonym durchgeführt.
Ergebnisse
Bei der Schmerzintensität zeigte sich ein deutlicher Geschlechterunterschied. Frauen litten häufiger unter stärkeren Schmerzen als Männer über alle Altersklassen. Besonders deutlich war dieser Unterschied beim stärksten Schmerz in den jüngeren Altersklassen (18–40 Jahre). Die Behandlungszufriedenheit korrelierte hochsignifikant mit der Schmerzintensität bei Belastung (p < 0,01), dem stärksten Schmerz (p < 0,01), dem geringsten Schmerz (<0,01) und der Häufigkeit der postoperativen Schmerzbefragung.
Diskussion
Das Risiko für postoperative Schmerzen lässt sich durch optimale Versorgungsstrukturen verringern. Da optimal versorgte Patienten signifikant geringere Schmerzen bei Belastung und maximalem Schmerz hatten, sollten die Investitionen in die Optimierung von Versorgungsstrukturen sinnvoll gewählt werden. Besonderes Augenmerk sollte auf die postoperative Schmerzversorgung von Frauen, vor allem bei jüngeren, gelegt werden.