Erschienen in:
01.09.2008 | Leitthema
Prognoseadaptierte Therapie beim fortgeschrittenen CUP-Syndrom
verfasst von:
Dr. A. Kretzschmar
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 9/2008
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Zusammenfassung
Patienten mit disseminierter Metastasierung eines CUP-Syndroms haben eine ernste Prognose mit einem medianen Überleben von 3–10 Monaten je nach Allgemeinzustand und Ausmaß der Erkrankung. Spezifisch behandelbare Subgruppen wie neuroendokrine Karzinome oder extragonadale Keimzelltumoren müssen unbedingt erkannt werden, da sie bei sachgerechter Therapie eine wesentlich günstigere Prognose haben. Ansonsten sollte versucht werden, aufgrund des Musters der Metastasierung und der Immunhistologie eine Arbeitsdiagnose zu finden, um ein Chemotherapieregime zu wählen. Für das CUP-Syndrom ohne Arbeitsdiagnose ist die Kombination von Carboplatin und Paclitaxel das Standardschema, welches zu objektiven Remissionraten von etwa 20–40% und zu medianen Überlebenszeiten von 10–12 Monaten führt. Sequenzielle Chemotherapieregime oder gezielte Therapien wie monoklonale Antikörper und Tyrosinkinasehemmer erwiesen sich bisher nicht als klar überlegen und werden aktuell im Rahmen von Studien geprüft.