Erschienen in:
01.09.2008 | Leitthema
Management des CUP-Syndroms mit Oligometastasierung
verfasst von:
Prof. Dr. C.-T. Germer, R.A. Sweeney, I. Melcher, B.H.A. von Rahden
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 9/2008
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Zusammenfassung
CUP-Syndrom („carcinoma of unknown primary“) mit Oligometastasierung ist ein Begriff für die klinische Situation mit unauffindbarem Primärtumor und Metastasierung geringeren Ausmaßes (nur ein Metastasierungsort/solitäre Organmetastase). Da das Ausmaß der Metastasierung als signifikanter Prognosefaktor beim CUP-Syndrom identifiziert worden ist, erscheint es sinnvoll, verschiedene Subgruppen mit „Oligometastasierung“ abzugrenzen, bei denen lokale und regionale Therapiemaßnahmen indiziert sein können. Beispiele möglicher Indikationen für lokoregionäre Therapie sind zervikale Plattenepithelkarzinommetastasen, axilläre Adenokarzinommetastasen bei Frauen sowie solitäre symptomatische Knochenmetastasen. Weniger gut belegt sind die Therapieimplikationen bei Leber- und Lungenmetastasierung. Im seltenen Fall einer resektablen solitären Metastase kann allerdings ein individueller Behandlungsversuch empfohlen werden. Dies gilt insbesondere bei gutem Allgemeinzustand des Patienten und dem Sonderfall der prognostisch günstigen neuroendokrinen Differenzierung.
Zusammenfassend sollte beim „oligometastasierten CUP-Syndrom“ in jedem Fall die Indikation zur lokoregionalen Therapie geprüft werden, die in Zukunft – durch bessere Charakterisierung von therapiesensiblen Subgruppen – weiter an Bedeutung gewinnen wird.