Erschienen in:
01.09.2008 | Leitthema
Zervikale und axillare Metastasen unbekannten Ursprungs
Das CUP-Syndrom
verfasst von:
Dr. C. Mozet, P. Wuttke, J. Bertolini, L.-C. Horn, A. Dietz
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 9/2008
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Zusammenfassung
Das CUP-Syndrom („cancer of unknown primary syndrome“) zählt zu den weltweit 10 häufigsten Krebsarten. Es macht etwa 3% aller malignen Neoplasien aus und 3–5% der Tumoren der Kopf-Hals-Region. Unterschieden wird zwischen dem initialen CUP-Syndrom, bei dem der Primärtumor im Krankheitsverlauf entdeckt wird, und dem „echten“ CUP-Syndrom, bei dem der Primärtumor zu Lebzeiten nicht diagnostiziert wird. Trotz aller klinischer Fortschritte, v. a. im Bereich des diagnostischen Prozedere, ist die Aufdeckungsrate des Primärtumors nach wie vor unbefriedigend, und die meisten Patienten zählen zur prognostisch ungünstigeren Untergruppe mit schlechter Prognose und begrenzten Behandlungsmöglichkeiten. Die Überlebenszeiten liegen zwischen 4 und 6 Monaten; sie haben sich trotz offensichtlicher Fortschritte in der onkologischen Therapie anderer Entitäten nicht wesentlich verändert. Abhängig vom Erfolg bei der Primärtumorlokalisation zählen zervikale und axillare CUP-Syndrome zu den Untergruppen mit besserer Prognose. Zwar mögen neue diagnostische Modalitäten, z. B. die FDG-PET-CT, und optimierte immunhistochemische Möglichkeiten die Behandlungserfolge verbessern, doch sind auch neue Strategien wie die molekulare Diagnostik erforderlich, um das biologische Verhalten des CUP-Syndroms zu verstehen und zukünftig neue Therapieoptionen anbieten zu können.