Erschienen in:
22.07.2021 | Psychoonkologie | Topic
Psychosoziales Screening
verfasst von:
Prof. Dr. Peter Herschbach
Erschienen in:
best practice onkologie
|
Ausgabe 9/2021
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Zusammenfassung
Die systematische Erfassung der psychosozialen Belastung von Krebspatienten, das sog. Distress Screening (DS), ist heute Bestandteil einer modernen onkologischen Versorgung und Bedingung für die Anerkennung als Krebszentrum. Ziel ist die Vermittlung einer individuellen bedarfsgerechten psychoonkologischen Unterstützung. Die praktische Umsetzung des DS unter Routinebedingungen ist aufwendig und kann nur gelingen, wenn klare Abläufe und definierte Zuständigkeiten vorliegen und personelle Ressourcen bereitgestellt werden. Es ist damit zu rechnen, dass etwa 50 % der als belastet identifizierten Patienten die Nutzung psychoonkologischer Unterstützungsangebote ablehnen. Objektive und subjektive Hürden können dafür verantwortlich gemacht werden. Neben Alter und Geschlecht, geeigneten Zeiten und Orten spielen wenig differenzierte Angebote und unzureichende Patienteninformationen eine Rolle. Der Zugang zur psychoonkologischen Unterstützung ist für den Patienten leichter, wenn er sich genau vorstellen kann, welche Art von Intervention in welcher Form welche psychologischen Ziele erreichen soll.