Erschienen in:
25.05.2021 | Psychotherapie | Originalarbeit
Entwicklungslinien und Perspektiven der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie
verfasst von:
Dr. phil., Dipl.-Psych., jur. Assessor Günter Gödde
Erschienen in:
Forum der Psychoanalyse
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Ausgabe 4/2021
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Zusammenfassung
Von tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie war erstmals 1967 bei Einführung der Richtlinienpsychotherapie die Rede. Sowohl die von Theodor Winkler stammende Bezeichnung als auch das Therapieverfahren sind quasi eine „Erfindung“ der Psychotherapie-Richtlinien. Neben der TP wurde die analytische Psychotherapie in die kassenärztliche Versorgung aufgenommen. Sie war und ist als hochfrequente Langzeitbehandlung konzipiert, wird aber – im Unterschied zum psychoanalytischen Standardverfahren – auf ein bestimmtes Behandlungskontingent begrenzt und damit befristet. Die TP wird von der Langzeitanalyse durch ein anderes Setting – eine niedrigere in der Regel einstündige Behandlungsfrequenz und das Gegenübersitzen statt des Liegens auf der Couch – und eine andere Behandlungstechnik abgegrenzt. In diesem Beitrag wird zunächst auf die Vorgeschichte der TP eingegangen, die weit hinter das Jahr 1967 zurückreicht, um dann die verfahrensspezifische Entwicklung der TP nachzuzeichnen und sie einem kritischen Vergleich mit der AP zu unterziehen.