Erschienen in:
01.08.2014 | Schwerpunkt
Risikokommunikation zu Arzneimitteln in Gewässern: Ein Balanceakt
verfasst von:
Dr. Marion Dreyer, Rainer Kuhn, M.A., Prof. Dr. Dr. h.c. Ortwin Renn, Dr.-Ing. Laurence Palmowski
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 3/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Arzneimittelnutzer können zur Minderung des Arzneimitteleintrags in die Gewässer beitragen. Zweck der Literaturstudie war Erkenntnisgewinn darüber, wie Risikokommunikation, die dazu motivieren will, inhaltlich gestaltet werden sollte. Fokussiert wurde auf die Risikowahrnehmungsforschung, aus der Rückschlüsse auf die intuitive Wahrnehmung des Risikos „Arzneimittel in Gewässern“ gezogen wurden.
Ergebnisse
Die Risikoquelle Arzneimittel in Gewässern besitzt Merkmale, die Menschen dazu bewegen, ein Risiko als vernachlässigbar einzustufen, als auch Merkmale, die die Einschätzung als hohes Risiko befördern. Letztere sind zentrale Bestandteile des Risikotypus „Risiko als Frühindikator für schleichende Gefahren“. Bei den Adressaten muss mit geringem Wissen und niedriger Motivation zur intensiveren Informationsverarbeitung gerechnet werden.
Schlussfolgerung
Risikokommunikation zu Arzneimitteln in Gewässern ist ein Balanceakt zwischen Aktivieren und Beruhigen. „Vorsorge lohnt sich“ sollte die Grundbotschaft sein. Schlüsselreize sind von besonderer Bedeutung, bei emotionalen Reizen in Bezug auf Trinkwasser ist Vorsicht geraten. Der breitere Bezugsrahmen „Verantwortungsvoller Umgang mit Arzneimitteln“ könnte als Aufmerksamkeitsreiz dienen.