Erschienen in:
05.02.2020 | Schock | Schwerpunkt
Management von gastrointestinalen Blutungen auf der Intensivstation
verfasst von:
Dr. G. Braun
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 1/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Patienten mit schwerer akuter gastrointestinaler Blutung müssen häufig auf die Intensivstation aufgenommen werden. Nach einer initialen Ersteinschätzung sollte eine Verdachtsdiagnose gestellt werden, ob es sich um eine nichtvariköse obere gastrointestinale Blutung (NVOGIB) als häufigste Form, um eine variköse Blutung oder um eine untere gastrointestinale Blutung (häufiger beim älteren Patienten) handelt. Nach der Ersteinschätzung müssen dann entsprechend der Verdachtsdiagnose Maßnahmen zur Stabilisierung des Patienten, die Zielstation, die medikamentöse Therapie, ein Gerinnungsmanagement, das Transfusionsregime und der Zeitpunkt der Endoskopie festgelegt werden. Im Anschluss erfolgt dann die Indexendoskopie.
Ziel der Arbeit, Material und Methoden
Anhand aktuell bestehender deutscher und europäischer Leitlinien sollen intensivmedizinische und endoskopische Behandlungsalgorithmen vermittelt werden, die eine sichere Versorgung der Patienten ermöglichen.
Ergebnisse
Bei vermuteter NVOGIB mit hämorrhagischem Schock muss die Aufnahme auf die Intensivstation erfolgen. Nach einer initialen hämodynamischen Stabilisierung und i.v.-Applikation eines hochdosierten Protonenpumpeninhibitors und von Erythromycin muss umgehend die Indexösophagogastroduodenoskopie mit entsprechender endoskopischer Blutstillung erfolgen. Bei vermuteter variköser Blutung muss ebenfalls eine Aufnahme auf die Intensivstation erfolgen und nach i.v.-Gabe eines Antibiotikums, einer vasoaktiven Substanz (z. B. Terlipressin) und eines Protonenpumpeninhibitors die Indexendoskopie mit entsprechender endoskopischer Blutstillung durchgeführt werden. Bei vermuteter schwerer unterer gastrointestinaler Blutung soll nach entsprechender Stabilisierung trotzdem zunächst eine Ösophagogastroduodenoskopie erfolgen.