20.02.2023 | Sexuell übertragbare Erkrankungen | CME
Sexuell übertragbare Infektionen bei der jungen Patientin
Erschienen in: Die Gynäkologie | Ausgabe 3/2023
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Besonders bei jungen Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren nehmen sexuell übertragbare Infektionen (STI) weltweit und auch in Deutschland zu. Da einige dieser Infektionen asymptomatisch oder symptomarm verlaufen, werden sie einerseits häufig erst in einem höheren Ausbreitungsstadium erkannt und anderseits ungewollt übertragen. Persistieren die Erreger, kann dies je nach Erreger unterschiedlich schwere Folgen haben. Diese reichen beispielsweise bei Infektionen mit dem humanen Papillomavirus (HPV) von genitalen Kondylomen (Kondylom, Condyloma acuminatum) bis hin zu Zervixdsyplasien mit dem Risiko einer Karzinogenese, bei einer Aszension von Chlamydia trachomatis (in Deutschland bei PID [„pelvic inflammatoy disease“] in fast 30 % der Fälle) und Neisseria gonorrhoeae (in Deutschland bei PID in < 2 % der Fälle) zu ausgeprägten chronischen Entzündungen des Beckens (PID). Letztere stellt ein hohes Risiko für eine Sub- und Infertilität oder die Entstehung ektoper Schwangerschaften dar. In den allermeisten Fällen existiert eine kausale Behandlung, die im Fall von einer STI immer auch den/die Partner/in miteinschließen muss. Treten die Infektionen im Verlauf der Schwangerschaft auf, muss allerdings in Abhängigkeit von der Schwangerschaftswoche und dem teratogenen Risiko der Therapie immer individuell vorgegangen werden.