Erschienen in:
01.02.2004 | Schwerpunkt: Orale Pathologie/Pathologien der Speicheldrüsen—Originalarbeit
Sinunasale Karzinome nach Holzstaubbelastung
Morphologisches Spektrum an 160 Fällen
verfasst von:
Prof. Dr. med. K. Donhuijsen, S. Hattenberger, H. G. Schroeder
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 1/2004
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Zusammenfassung
Sinunasale Tumoren sind meistens Plattenepithelkarzinome oder Transitionalzellkarzinome. Die seltenen Adenokarzinome der inneren Nase und der Nasennebenhöhlen zeigen eine Korrelation zu einer Holzstaubbelastung. Dies trifft allerdings nur für Adenokarzinome vom intestinalen Typ zu und nicht für Speicheldrüsenkarzinome oder polymorphe Low-grade-Adenokarzinome. Unter 160 Fällen mit Holzstaubanamnese und Malignomen der inneren Nase fanden sich 134 sinunasale Adenokarzinome vom intestinalen Typ (SNAIT) und 24 andere Karzinome sowie ein malignes Melanom und ein malignes Synovialom. Die SNAIT zeigen verschiedene Subtypen mit hoher morphologischer Ähnlichkeit zu kolorektalen Adenokarzinomen (papillär-tubulär: 72,4%; alveolär-becherzellig 5,2%, siegelringzellig 3,7%, Übergangsformen 18,7%). Hochdifferenzierte Adenokarzinome (G1) sind mit 23,1% und muzinöse Adenokarzinome mit 29,1% relativ häufig. Als kanzerogene Faktoren werden neben Holzstaub auch Holzadditive diskutiert. Bei der Entwicklung von SNAIT ist eine Metaplasie-Dysplasie-Carcinoma-in-situ-Sequenz wahrscheinlich. Bei symptomarmem klinischem Verlauf tritt eine Erstmanifestation der Tumoren häufig im fortgeschrittenen Stadium auf.