Erschienen in:
09.09.2016 | Stammzell-Transplantation | Leitthema
Autologe hämatopoetische Stammzelltransplantation bei systemischem Lupus erythematodes
verfasst von:
Dr. T. Alexander, R. Arnold, F. Hiepe
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 8/2016
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Zusammenfassung
Obwohl sich die Behandlungsmöglichkeiten bei systemischem Lupus erythematodes (SLE) durch den Einsatz neuer biologischer Medikamente innerhalb der letzten Jahre verbessert haben, gibt es immer noch Patienten mit therapierefraktären Krankheitsverläufen mit insgesamt schlechter Prognose. Für diese Patienten stellt die autologe hämatopoetische Stammzelltransplantation (SZT) nach immunablativer Chemotherapie eine Erfolg versprechende Therapieoption dar. Dieses experimentelle Therapieverfahren wurde seit 1996 weltweit bei ca. 300 Patienten mit SLE durchgeführt. Studienergebnisse belegten ein krankheitsfreies Überleben bei ca. 50 % der Patienten nach 5 Jahren trotz Beendigung der immunsuppressiven Therapie. Durch sorgfältige Patientenselektion und verbesserte antiinfektiöse Prophylaxe während der SZT konnte die transplantationsassoziierte Mortalität von initial 13 % auf zuletzt durchschnittlich 6 % reduziert werden. Mittlerweile demonstrierten mechanistische Studien, dass die SZT nicht nur eine intensivierte Immunsuppression darstellt, sondern vielmehr mit einer qualitativen Neugestaltung des Immunsystems verbunden ist, somit einem „Immune-Reset“ mit Re-Induktion von Toleranzmechanismen. Insgesamt bleibt die SZT bei SLE weiterhin nur Patienten vorbehalten, die nicht ausreichend auf Standardtherapien ansprechen. Die Behandlung sollte in enger Kooperation mit hämatologischen Schwerpunktzentren und nur im Rahmen klinischer Studien durchgeführt werden.