Erschienen in:
13.05.2014 | AKTUELLE MEDIZIN
Statinanwender essen immer fetter
Medikamente statt Lebensstiländerung?
verfasst von:
Urban & Vogel
Erschienen in:
MMW - Fortschritte der Medizin
|
Ausgabe 9/2014
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Auszug
Eine lipidsenkende Pharmakotherapie scheint manchen Patienten als Freibrief für eine kalorienreiche Ernährung zu gelten. Bei Statinanwendern in den USA hat der Fett- und Kalorienverbrauch in den letzten Jahren überdurchschnittlich zugenommen. Von 1999–2010 wurden in der NHANES-Studie 27 886 Personen regelmäßig zu Lebensstil und Gesundheitszustand befragt. In dieser Zeit hatte sich der Anteil der Teilnehmer unter einer Statintherapie von 7,5% auf 16,5% mehr als verdoppelt. Parallel dazu stieg der Fett- und Kalorienkonsum bei den Statinanwendern deutlich um 9,6% und 14,4%. Der BMI war in der untersuchten Dekade bei den Statinnutzern um 1,3, bei den anderen Teilnehmern nur um 0,4 kg/m2 gestiegen. „Wir müssen die Bedeutung von Ernährungsmodifikationen für Statinanwender wieder mehr betonen“, so die Autoren. Schließlich solle eine Statintherapie den „Patienten ermöglichen, Risiken zu reduzieren, die ohne Medikamente nicht reduziert werden können — aber nicht, Butter auf ihr Steak zu geben“. …