Gefäßverletzungen an den Extremitäten im Gefechtsfeld
Tipps für Chirurgen im Kriegseinsatz
- 01.03.2011
- Leitthema
- verfasst von
- Prof. Dr. B.W. Starnes, MD, FACS
- A.C. Beekley
- J.A. Sebesta
- C.A. Andersen
- R.M. Rush Jr.
- Erschienen in
- Gefässchirurgie | Ausgabe 2/2011
Abstract
Ereignisse in jüngerer Zeit haben die Aufmerksamkeit wieder auf das chirurgsiche Management von Verwundeten im Feld gerichtet. Es handelt sich vor allem um Gefäßverletzungen an den Extremitäten. Während der Operation Iraqi Freedom machten sie 50−70% aller Verletzungen aus, und eine durch sie verursachte Verblutung ist die führende vermeidbare Todesursache auf dem modernen Gefechtsfeld. Fortschritte in der Kriegsmedizin haben dazu geführt, dass während der Operationen Enduring Freedom und Iraqi Freedom mehr verwundete Soldaten überlebt haben als in jedem anderen US-amerikanischen Konflikt. Der gefechtserfahrene Kriegschirurg hat nur selten die Gelegenheit, die Lektionen, die er gelernt hat, gerade neu ausgebildeten Kollegen weiterzugeben. Genau das ist der Zweck dieses Review-Artikels, in den Erfahrungen und Ansichten von fünf Chirurgen der US-Armee zum Management von Extremitätengefäßverletzungen im Krieg eingehen.
Das moderne Gefechtsfeld gilt als verschmutzt, laut und schlecht ausgestattet. Hochgeschwindigkeitstraumen, z. B. durch hochexplosive Munition oder Hochgeschwindigkeitsprojektile, verursachen häufig Weichgewebeverletzungen, wie sie in zivilen Settings nicht alltäglich vorkommen. Besprochen werden militärspezifische Überlegungen zum Management solcher Verletzungen.
Auch für die erfahrensten Chirurgen besteht das Management von Extremitätengefäßverletzungen im modernen Gefechtssetting aus vielen besonderen, schwierig zu bewältigenden Anforderungen. Die Vorbereitung darauf ist schon ein großer Schritt auf dem Weg zur Überwindung der Hindernisse, die einer reibungslosen Patientenversorgung entgegenstehen.
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