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Wissen, Lehrumfang und Stereotype bezüglich Psychosen bei Psychotherapeut:innen in Ausbildung

  • Open Access
  • 18.02.2025
  • Psychotherapie
  • Schwerpunkt: Psychosenpsychotherapie – Originalien
Erschienen in:

Zusammenfassung

Hintergrund

Psychotherapie bei Menschen mit Psychosen galt lange als kontraindiziert. In der heutigen Zeit empfehlen Leitlinien und die Psychotherapierichtlinie die Psychotherapie in allen Behandlungsphasen. Studien zeigen, dass diese neuen Erkenntnisse nur langsam in die Praxis gelangen und eine große Versorgungslücke in diesem Bereich besteht.

Ziel der Arbeit

Die vorliegende Studie untersucht, was Psychologische Psychotherapeut:innen in Ausbildung über Psychotherapie bei Psychosen wissen, wie viel Lehre sie dazu erhalten, wie gut sie sich auf die Behandlung von Menschen mit einer Psychose vorbereitet fühlen, und welche Stereotype bestehen.

Material und Methoden

Es handelt sich um eine querschnittliche Studie mit einer Gelegenheitsstichprobe von 235 Psychotherapeut:innen in Ausbildung, die mittels Online-Fragebogen untersucht wurden.

Ergebnisse

Nur etwa 40 % der Befragten gaben an, in ihrer Ausbildung konkrete Inhalte einer Psychotherapie bei Menschen mit Psychose vermittelt bekommen zu haben. Im Vergleich zu anderen Störungsbildern fühlten sie sich weniger gut auf die Behandlung von Menschen mit einer Psychosen vorbereitet. Über 70 % der Teilnehmenden äußerten den Wunsch, in der Ausbildung mehr Inhalte vermittelt zu bekommen. Selbstberichtete Stereotype bezüglich Psychosen waren in der Stichprobe sehr niedrig ausgeprägt.

Diskussion

Wenngleich alte Stereotype bezüglich Psychosen bei Psychotherapeut:innen in Ausbildung kaum vorhanden scheinen und ein großes Interesse an Psychosenpsychotherapie besteht, zeigt sich ein deutlicher Verbesserungsbedarf bei der Vermittlung von Wissen und Kompetenzen für die Behandlung von Menschen mit Psychosen in der psychotherapeutischen Ausbildung.
Begleitmaterial
Hinweise

Zusatzmaterial online

Die Online-Version dieses Beitrags (https://​doi.​org/​10.​1007/​s00278-025-00767-4) enthält weitere Tabellen.
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Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.
Um eine bedarfsgerechte psychotherapeutische Versorgung von Menschen mit Psychosen in Zukunft sicherzustellen, spielen die Kenntnisse und Ansichten Psychologischer Psychotherapeut:innen in Ausbildung (PiA) eine zentrale Rolle. Die vorliegende Studie untersucht das Wissen, den Umfang der Ausbildungsinhalte, die selbsteingeschätzte Kompetenz sowie bestehende Stereotype bezüglich einer Psychosenpsychotherapie bei PiA. Die Ergebnisse bieten Impulse, die unserer Ansicht nach auch im Rahmen aktueller struktureller Änderungen der Aus- und Weiterbildung von hoher Relevanz sind.

Einleitung

Aktuelle nationale und internationale Leitlinien empfehlen Psychotherapie als evidenzbasiertes Behandlungsverfahren für Menschen mit Psychosen (NIH 2014; DGPPN 2019). Trotz des hohen Behandlungsbedarfs (Schlier und Lincoln 2016) bleibt die psychotherapeutische Versorgung von Menschen mit Psychosen im Vergleich zu anderen psychischen Erkrankungen weiterhin unterrepräsentiert (Schnell et al. 2015; Schlier et al. 2017; Kullmann et al. 2023; Nübling et al. 2023). Psychotische Störungen sind häufig mit einem reduzierten Selbstwertgefühl, sozialem Rückzug und einer eingeschränkten Lebensqualität der Betroffenen verbunden (Link et al. 2001; Schlier und Lincoln 2016). Diese negativen Auswirkungen werden verstärkt durch Haltungen und Verhaltensweisen des sozialen Umfelds, die nicht nur in der Allgemeinbevölkerung, sondern auch bei Fachkräften im Gesundheitswesen beobachtbar sind (Gaebel und Wölwer 2010) und u. a. auf Grundlage hartnäckiger Stereotype entstehen (Schlier et al. 2017). Betroffene berichten nach wie vor von großen Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Therapieplatz sowie von sozialer Distanz und Stigmatisierung, teils auch durch Psychotherapeut:innen (Schlier und Lincoln 2016; Kullmann et al. 2023). Menschen mit Psychosen werden häufig als besonders gefährlich und unberechenbar wahrgenommen (Arens et al. 2009; Gaebel und Wölwer 2010; Schomerus et al. 2023). Ferner zeigte sich in früheren Studien, dass ein großer Teil der Psychotherapeut:innen von einer äußerst pessimistischen Prognose ausgeht (Arens et al. 2009; Schlier et al. 2017).
Die Gründe für eine erhöhte Stigmatisierung von Psychosen im Vergleich zu anderen psychischen Erkrankungen sowie für eine negative Einschätzung der Prognose und eine geringere Behandlungsbereitschaft sind vielfältig. Eine wesentliche Rolle spielt die psychologisch-psychotherapeutische Ausbildung, die die verschiedenen Perspektiven, Entstehungsmodelle und Behandlungsmöglichkeiten psychischer Störungsbilder vermittelt (Arens et al. 2009). So konnte bereits festgestellt werden, dass zur Erklärung ätiologischer Ursachen überwiegend rein biogenetische Faktoren im Rahmen der Lehre herangezogen werden (Schlier et al. 2017). Biogenetische Erklärungsansätze können zwar Schuldzuweisungen verringern, allerdings tragen sie auch dazu bei, Psychosen als etwas Fundamentales und Unveränderbares wahrzunehmen (Lincoln et al. 2008; Arens et al. 2009). Ferner erhöhen sie insbesondere bei Psycholog:innen, PiA und Psychotherapeut:innen das Stereotyp einer allzu pessimistischen Prognose (Arens et al. 2009; Schnell et al. 2015; Schlier und Lincoln 2016). Neben mangelndem Wissen und Stereotypen hinsichtlich Menschen mit Psychosen spielen auch Sorgen und Ängste bei Behandler:innen eine wichtige Rolle. Die Konfrontation mit Wahnerleben und Sinnestäuschungen sowie die besondere Vulnerabilität der Patient:innen können u. U. zu ängstlich-distanzierten oder gar aversiven Reaktionen bei Behandler:innen führen (Lempa et al. 2017, S. 93 ff.). Der Bereitstellung ausreichender qualifizierter Supervision kommt eine besondere Bedeutung zu, um sowohl individuelle als auch institutionelle Verstrickungen besser verstehen und zugunsten der Behandlung auflösen zu können.
Obwohl inzwischen für verhaltenstherapeutische (z. B. Hesse und Klingberg 2018), psychodynamische (z. B. Lempa et al. 2017) und systemische Psychotherapieverfahren (z. B. Alanen 2009) ausführliche Konzepte zur Psychosenpsychotherapie existieren, deuten bisherige Studien darauf hin, dass die verfügbaren Therapieverfahren zur Behandlung von Psychosen in der postgradualen Ausbildung nicht ausreichend vorgestellt werden (Schomerus et al. 2023). Im Widerspruch zu aktuellen Leitlinien wurde in den vergangenen Jahren in der Ausbildung teils weiterhin eine Kontraindikation hinsichtlich der Behandlung in akuten psychotischen Episoden vermittelt (Schlier und Lincoln 2016). Ebenso wurde deutlich, dass ein Großteil der Psychotherapeut:innen fälschlicherweise annimmt, dass eine bestehende Pharmakotherapie eine notwendige Voraussetzung für Psychosenpsychotherapie darstellt (Kullmann et al. 2023). Mehrere Studien zeigen den hohen Weiterbildungsbedarf bei PiA hinsichtlich der Psychosenpsychotherapie (Schnell et al. 2015; Kullmann et al. 2023) und ein Ungleichgewicht hinsichtlich der Lehre über Psychosen im Vergleich zu anderen psychischen Erkrankungen (Schnell et al. 2015; Kullmann et al. 2023), das mit Wissens- und Kompetenzdefiziten einhergeht (Arens et al. 2009; Kullmann et al. 2023). Es wurde ersichtlich, dass höheres Wissen mit positiveren Einstellungen gegenüber Psychosen verbunden ist (Arens et al. 2009).
Die Einstellungen gegenüber Psychosen bei PiA können außerdem durch persönliche und berufliche Erfahrungen positiv beeinflusst werden. Arens et al. (2009) stellten in einer Untersuchung fest, dass persönliche Kontakte zu Personen mit Schizophrenie dazu führten, dass Psychologie- und Medizinstudierende weniger Schuldzuweisungen formulierten und die wahrgenommene Gefährlichkeit sich reduzierte (Angermeyer und Matschinger 2004). Im Bereich beruflicher Erfahrungen lässt sich festhalten, dass mehr Erfahrungen in der Behandlung von Menschen mit Psychosen die Stereotype gegenüber der Erkrankung reduzieren können, weil sie ein differenzierteres Verständnis von Psychosen ermöglichen. Dies steigert nicht nur die selbsteingeschätzte Behandlungskompetenz, sondern auch die Behandlungsbereitschaft (Arens et al. 2009; Schlier et al. 2017; Schlier und Lincoln 2019; Kullmann et al. 2023). Angesichts der hohen Relevanz der Aus- und Weiterbildung von Psychotherapeut:innen für eine bedarfsgerechte psychotherapeutische Versorgung von Menschen mit Psychosen sowie dem Mangel an aktuellen Daten zu diesem Thema untersucht die vorliegende Studie das Wissen und subjektive Einschätzung der eigenen Kompetenzen von PiA in Deutschland über die Psychotherapie bei Menschen mit Psychosen. Weiterhin werden der Umfang der diesbezüglichen Ausbildungsinhalte, das Bestehen beruflicher und privater Kontakte, bestehende Schizophreniestereotype sowie Zusammenhänge zwischen diesen Variablen analysiert.

Methoden

Design, Stichprobe und Durchführung

Diese Querschnittstudie wurde mithilfe eines Online-Fragebogens bei einer Gelegenheitsstichprobe von PiA in Deutschland durchgeführt. Über die Webseiten der Psychotherapeutenkammern und des Berufsverbands Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) wurden 230 Ausbildungsinstitute identifiziert, per E‑Mail über die Studie informiert und gebeten, eine Studieneinladung an ihre PiA weiterzuleiten. Zusätzlich erfolgte die Rekrutierung über soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram und WhatsApp in spezifischen Gruppen für PiA. Die Daten wurden im Zeitraum vom 06.05.2024 bis zum 05.07.2024 erhoben. Einschlusskriterien waren die aktuelle Teilnahme an einer Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeut:in in Deutschland und ein Mindestalter von 18 Jahren. Ärztliche Psychotherapeut:innen in Ausbildung wurden nicht eingeschlossen. Die Teilnahme erfolgte vollständig anonym, und es wurden keine personenbezogenen Daten erhoben. Den Richtlinien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (2024) folgend war kein Ethikantrag für die Durchführung der Studie notwendig. Teilnehmende erhielten auf der ersten Seite des Fragebogens eine ausführliche Studieninformation und erklärten im Anschluss ihre informierte Einwilligung. Es gab keine finanzielle oder anderweitige Kompensation für ihre Teilnahme. Der Fragebogen wurde insgesamt 344-mal begonnen, wovon 235 Personen (68,3 %) den Fragebogen vollständig ausfüllten und in die Analyse aufgenommen wurden.

Untersuchungsverfahren

Der verwendete Fragebogen bestand aus 47 Fragen. Die für die Analysen in dieser Studie verwendeten Fragebogen-Items finden sich (mit Ausnahme des rechtlich geschützten Stigmatisierungsfragebogens) frei zugänglich unter folgendem Link: https://​osf.​io/​y49ja. Zu Beginn wurden soziodemografische Angaben erhoben (Alter, Geschlecht, Bundesland, Ausbildungsjahr und Vertiefungsverfahren der Ausbildung). Anschließend wurden Umfang und Inhalt der Lehre zum Thema Psychosen in der Psychotherapie-Ausbildung mithilfe von 5 Fragen erfasst.
Zur Bildung eines Summen-Scores, der das Ausmaß des Wissens repräsentierte, wurden 3 Fragen verwendet (Wissen rund um S3-Leitlinien, Indikation und Notwendigkeit von Pharmakotherapie). Bei einer richtigen Antwort wurde jeweils ein Punkt vergeben.
Mit 2 Fragen wurde erfasst, inwiefern persönliche Erfahrungen mit Menschen mit Psychosen in Familie und Freundeskreis bestehen. Mit 3 weiteren Fragen wurde ermittelt, in welchem Rahmen berufliche Erfahrungen mit Menschen mit einer Psychose gesammelt wurden. Aus diesen 3 Fragen wurde ein Summen-Score gebildet; dieser quantifiziert das Ausmaß beruflicher Erfahrungen.
Zur Erfassung der subjektiven Einschätzung der eigenen Kompetenz bei der Behandlung verschiedener Störungsbilder wurden die Teilnehmenden gebeten, verschiedene Störungsbereiche (organische psychische Störungen, Störungen im Zusammenhang mit Substanzkonsum, Traumafolgestörungen, Psychosen, affektive Störungen, somatoforme Störungen, Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen) in eine Rangfolge zu bringen: Die Rangfolge sollte widerspiegeln, bei welchen Störungen sie sich am besten vorbereitet fühlen. Außerdem wurden 3 Fragen gestellt, in denen die Teilnehmenden angeben sollten, wie gut sie sich auf die Behandlung von Menschen mit Psychosen, affektiven Störungen und Angststörungen vorbereitet fühlen. Diese Fragen konnten auf einer 5‑stufigen Likert-Skala (1: „stimme überhaupt nicht zu“ bis 5: „stimme voll und ganz zu“) beantwortet werden.
Zur Erfassung von Stigmatisierung wurde der Stereotypen-Fragenbogen nach Angermeyer und Matschinger (2004), der 4 Stigmatisierungskategorien mit insgesamt 23 Items erfasst, verwendet. Items werden auf einer 5‑stufigen Likert-Skala (1: „stimme gar nicht zu“ bis 5: „stimme voll und ganz zu“) eingeschätzt. Der Faktor „Kreativität“ wurde nicht berücksichtigt, da er nicht zur Beantwortung unserer Forschungsfrage beiträgt und im deutschsprachigen Raum eine geringe interne Konsistenz aufweist (Arens et al. 2009).

Datenanalyse

Die Datenanalyse wurde mittels SPSS Version 29 (IBM Corp, Armonk, New York, USA) und JASP Version 0.17.2.1 (JASP Team, Amsterdam, Netherlands) durchgeführt. Das α‑Niveau wurde auf 0,05 festgelegt. Die Stichprobengröße betrug n = 235. Zunächst wurden deskriptive Statistiken für alle Variablen berechnet. Zur Analyse von Unterschieden des geschätzten Lehrumfangs in Stunden zwischen den einzelnen Vertiefungsverfahren wurden eine einfache Varianzanalyse und ein t-Test für unabhängige Stichproben berechnet. Zur Identifikation von Zusammenhängen mit dem Ausmaß von Stereotypen wurde eine multiple Regressionsanalyse mit dem Gesamt-Score der Stereotype (Summen-Score aus den 4 Subdimensionen) als abhängige Variable und den Variablen Alter, Ausbildungsjahr, familiäre Erfahrungen (ja/nein), Erfahrungen im Freundeskreis (ja/nein), Summen-Score Wissen, Summen-Score berufliche Erfahrungen und Lehrumfang in Stunden als unabhängige Variablen berechnet. Zur Identifikation von Zusammenhängen mit der selbsteingeschätzten Kompetenz wurde eine multiple Regressionsanalyse mit der selbsteingeschätzten Kompetenz als abhängige Variable und den Variablen Weiterbildungsjahr, Umfang der Lehre, familiäre Kontakte, Kontakte im Freundeskreis, Wissen und dem Summen-Score beruflicher Erfahrungen als unabhängige Variablen durchgeführt. Der Anteil fehlender Werte im finalen Datensatz betrug unter 0,1 %. Fehlende Werte wurden mit fallweisem Ausschluss behandelt.

Ergebnisse

Stichprobe

Von den insgesamt 235 Teilnehmenden gaben 207 (88,1 %) an, weiblich zu sein, 25 (10,6 %) männlich, und 3 Personen (1,3 %) identifizierten sich als divers. Das Alter reichte von 24 bis 56 Jahren (M = 32,4, SD ± 7,0). Die meisten Teilnehmenden waren in Nordrhein-Westfalen (n= 61, 26,0 %), Niedersachsen (n = 58, 24,7 %), Bayern (n = 34, 14,5 %) und Berlin (n= 24, 10,2 %) wohnhaft. Teilnehmende aus Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern gab es keine (Zusatzmaterial online: Tabelle S1).
Die Teilnehmenden befanden sich durchschnittlich seit 3,2 Jahren (SD ± 1,8 Jahre) in der Psychotherapie-Ausbildung (Spannweite ein bis 12 Jahre). Es befanden sich 221 (92,5 %) in der Ausbildung zu Psychologischen Psychotherapeut:innen für Erwachsene sowie 18 (7,6 %) in der Ausbildung zu Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen. Von den Auszubildenden im Erwachsenenbereich gaben 141 (63,8 %) an, die Verhaltenstherapie als Vertiefungsgebiet gewählt zu haben, 58 (26,2 %) die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, 12 (5,4 %) die analytische Psychotherapie und 10 (4,5 %) die systemische Psychotherapie. Erfahrungen mit an einer Psychose erkrankten Menschen in der Familie berichteten 15,7 % (n = 37), Erfahrungen im Freundeskreis 18,3 % (n = 43).

Lehre

Bei 115 Personen (48,9 %) war das Thema Psychosen primärer Inhalt einer Lehrveranstaltung und bei 24 Personen in 2 oder mehr Lehrveranstaltungen, während bei insgesamt 40,9 % (n = 96) das Thema nur kurz angeschnitten wurde oder sie sich nicht daran erinnern konnten (Zusatzmaterial online: Abbildung S1). Im Durchschnitt schätzten die Teilnehmenden den Umfang der Lehre zum Thema Psychosen auf 10,4 h (SD ± 10,0 h, Spannweite 0–80 h) von insgesamt mindestens 600 h Theorie. Die vermittelten Inhalte zur Psychosenpsychotherapie sind in Abb. 1 dargestellt. Mit 71,1 % (n= 168) äußerte die große Mehrheit der Teilnehmenden den Wunsch, dass Psychosenpsychotherapie in der Ausbildung eine größere Rolle spielen sollte.
Abb. 1
Angaben zum vermittelten Inhalt in den Weiterbildungsveranstaltungen (n = 235). Anmerkung: Mehrfachantworten möglich
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Zwischen den verschiedenen Vertiefungsverfahren zeigten sich für PiA im Erwachsenenbereich in einer einfaktoriellen Varianzanalyse keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich des geschätzten Lehrumfangs (F(3, 211) = 0,8, p = 0,500, Zusatzmaterial online: Tabelle S2). Es berichteten PiA im Kinder- und Jugendlichenbereich einen statistisch signifikant geringeren geschätzten Umfang der Lehre (M = 5,1 h, SD ± 5,0, n = 18) als PiA im Erwachsenenbereich (M = 10,9 h, SD ± 9,2, n = 215; t(231) = 2,6, p < 0,001).

Subjektive Kompetenzeinschätzung

Die Abb. 2 zeigt den jeweils mittleren Rang, den die Teilnehmenden verschiedenen Störungsbildern zugewiesen haben. Diese Zuweisung basiert darauf, wie gut sie sich durch die Ausbildung auf die Behandlung dieser Störungsbilder vorbereitet fühlen. Psychosen wurden überwiegend auf den vorletzten Rang eingeordnet (34,9 %), wohingegen organische psychische Störungen am häufigsten den letzten Platz einnahmen (73,6 %). Affektive Störungen wurden am häufigsten auf den ersten Platz gewählt (71,5 %), gefolgt von Angststörungen, die am häufigsten den zweiten Platz belegten (56,2 %).
Abb. 2
Subjektive Einschätzung, wie gut die Ausbildung auf die Behandlung unterschiedlicher Störungsbilder vorbereitet (n = 235). Fehlerbalken zeigen die Standardabweichung. Rangfolge von 1 bis 8
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Während die große Mehrheit der Befragten zustimmte, sich auf die psychotherapeutische Arbeit bei affektiven Störungen (n = 204, 87,2 %) und Angststörungen (n = 214, 91,1 %) gut vorbereitet zu fühlen, stimmten dem, bezogen auf Psychosen, nur 18,7 % (n = 44) der PiA zu.

Berufliche Erfahrungen

Mit 91,1 % (n = 214) gab die große Mehrheit der Teilnehmenden an, in ihrem bisherigen Berufsleben bereits mit an einer Psychose erkrankten Menschen in Kontakt gekommen zu sein, und 61,7 % (n = 145), bereits psychotherapeutisch mit ihnen gearbeitet zu haben. Nach eigener Einschätzung verfügten lediglich 2,3 % (n = 5) der PiA über ausreichende Erfahrung für die psychotherapeutische Behandlung von Menschen mit einer Psychose (keine ausreichende Erfahrung: 97,8 %, n = 230).

Wissen

Auf die Frage, ob die aktuellen S3-Leitlinien für Schizophrenie eine Behandlungsempfehlung für Psychotherapie beinhalten, antworteten 74,5 % (n = 175) der Teilnehmenden korrekt mit „ja“, 2,1 % (n= 5) mit „nein“, und 23,4 % (n = 55) gaben an, es nicht zu wissen. Auf die Frage, ob eine bestehende Pharmakotherapie immer die Voraussetzung für eine Psychotherapie bei Menschen mit einer Psychose sei, antworteten 30,2 % (n = 71) korrekt mit „nein“, wohingegen 40,4 % (n = 95) mit „ja“ antworteten und 29,3 % (n = 69) angaben, es nicht zu wissen. Fälschlicherweise gaben 17,5 % (n = 41) der PiA an, Psychotherapie sei nur in symptomfreien Phasen indiziert, während 16,2 % (n = 38) angaben, nicht zu wissen, in welchen Phasen einer Psychose eine Psychotherapie indiziert sei. Der Aussage „Die psychotherapeutische Behandlung von Menschen mit Psychose ist wenig aussichtsreich“ stimmten 3,0 % (n = 7) der Teilnehmenden zu, wohingegen 70,2 % (n = 165) diese ablehnten.

Stereotype

Bezüglich der im Stereotypen-Fragebogen abgefragten Vorurteile (beantwortet mit einer Likert-Skala von 1: „stimme überhaupt nicht zu“ bis 5: „stimme voll und ganz zu“) zeigten sich durchschnittlich äußerst geringe Mittelwerte für die Stereotype der Gefährlichkeit (M = 1,7, SD ± 0,4), schlechten Behandlungsprognose (M = 2,3, SD ± 0,5), Unberechenbarkeit (M = 2,2, SD ± 0,6), und Schuld/Verantwortlichkeit (M = 1,1, SD ± 2,1). Die große Mehrheit der Teilnehmenden lehnte die stereotypen Aussagen ab. Tabelle S3 im Zusatzmaterial online zeigt die Antwortverteilung der einzelnen Items.

Zusammenhänge mit Stereotypen

Im Rahmen einer multiplen linearen Regressionsanalyse erwiesen sich das Wissen (b = −0,10, p < 0,001) und das Ausmaß beruflicher Erfahrungen mit an einer Psychose erkrankten Menschen (b = −0,05, p = 0,018) als signifikante Prädiktoren für die berichteten Stereotype. Zwischen dem Alter, dem Ausbildungsjahr, privaten Kontakten sowie dem Umfang der Lehre in der Weiterbildung und dem Ausmaß von Stereotypen bestanden keine statistisch signifikanten Zusammenhänge. Die Tabellen S4.1 bis S4.3 im Zusatzmaterial online zeigen die vollständigen Koeffizienten der multiplen Regressionsanalyse.

Zusammenhänge mit subjektiver Kompetenzeinschätzung

Im Rahmen einer multiplen linearen Regressionsanalyse sagten der geschätzte Lehrumfang in Stunden während der Ausbildung (b = 0,03, p < 0,001), das Ausmaß beruflicher Erfahrungen mit Menschen mit einer Psychose (b = 0,16, p = 0,003) und das Wissen (b = 0,12, p = 0,044) statistisch signifikant die selbsteingeschätzte Kompetenz in der Behandlung von Psychosen voraus. Zwischen dem Ausbildungsjahr und privaten Kontakten und der selbsteingeschätzten Kompetenz bestanden keine statistisch signifikanten Zusammenhänge. Die Tabellen S5.1 bis S5.3 im Zusatzmaterial zeigen die vollständigen Koeffizienten der multiplen Regressionsanalyse.

Diskussion

Interpretation der Ergebnisse

Die Ergebnisse belegen, dass die untersuchte Stichprobe von PiA ein äußerst geringes selbstberichtetes Maß von Stereotypen bezüglich Psychosen aufwies. Die Stereotype waren sehr viel geringer ausgeprägt als in einer 2001 durchgeführten repräsentativen Untersuchung in der deutschen Allgemeinbevölkerung (Angermeyer und Matschinger 2004).
Die Mehrheit der Befragten (74,5 %) wusste, dass aktuelle Leitlinien die Psychotherapie für die Behandlung von Menschen mit einer Psychose empfehlen, jedoch waren Wissensdefizite in Bezug auf Indikation und Pharmakotherapie erkennbar. Nur ein Drittel wusste, dass eine bestehende Pharmakotherapie keine grundsätzliche Voraussetzung für eine Psychotherapie darstellt, und etwa 30 % waren nicht informiert, dass Psychotherapie auch in Phasen, in denen psychotische Symptome vorliegen, indiziert ist. Die große Mehrheit (90,4 %) berichtete, dass das Thema Psychosenpsychotherapie in ihrer Ausbildung behandelt wurde, jedoch lag der Schwerpunkt mehr auf Symptomatik und Diagnostik als auf konkreten Therapieinhalten. Dies verdeutlicht den Bedarf an stärkerer Integration konkreter Therapieinhalte der Psychosenpsychotherapie in die Aus- und Weiterbildung; ein Wunsch, den knapp drei Viertel der Teilnehmenden ebenfalls explizit äußerten und der im Einklang mit früheren Studien steht (Arens et al. 2009; Schlier et al. 2017). Dazu bedarf es etwa sicherzustellen, dass in allen Weiterbildungsinstituten ausreichend qualifizierte Supervision für die Behandlung von Menschen mit Psychosen zur Verfügung steht. Weiterhin könnte diskutiert werden, mindestens einen Behandlungsfall mit einem an einer Psychose erkrankten Menschen zur Auflage für die Weiterbildung zu machen. Interessanterweise zeigen sich die Befragten hinsichtlich der Prognose und Erfolgsaussichten von Psychosen relativ optimistisch, was dafür sprechen könnte, dass diesbezüglich bereits positive Veränderungen in der Ausbildung angestoßen wurden. Möglicherweise reflektieren diese Befunde aber auch, über Ausbildungsinhalte hinaus, einen allgemeineren Wandel in Ansichten bezüglich Psychosen in der Gesundheitsversorgung oder auch der Gesellschaft als Ganzes.
Verbesserungspotenzial in der Weiterbildung zeigt sich des Weiteren im Hinblick auf das niedrige subjektive Kompetenzerleben – insbesondere im Vergleich zu anderen psychischen Erkrankungen. Weniger als ein Fünftel der Teilnehmenden fühlte sich durch die Weiterbildung gut auf die Behandlung von Psychoseerfahrenen vorbereitet, obwohl viele bereits Berührungspunkte mit Betroffenen im beruflichen Setting hatten. Besonders deutlich wird der Bedarf für einen weiteren Ausbau konkreter und praxisrelevanter psychosenpsychotherapeutischer Inhalte daran, dass nur 2 % der Befragten – trotz oftmals weit fortgeschrittenem Ausbildungsstand – subjektiv über ausreichende Erfahrung für die psychotherapeutische Arbeit mit Psychoseerfahrenen verfügten.
In den Zusammenhangsanalysen zeigte sich, dass sowohl das vorhandene Wissen und das Ausmaß beruflicher Erfahrungen im Umgang mit Menschen mit Psychoseerfahrungen negativ mit dem Vorliegen von Stereotypen assoziiert sind. Dies steht im Einklang mit früheren Studienergebnissen (z. B. Arens et al. 2009; Schlier und Lincoln 2016) und unterstreicht die Bedeutung der Wissensvermittlung und der Schaffung von Begegnungsräumen zwischen angehenden Psychotherapeut:innen und Menschen mit Psychosen während der Ausbildungszeit. Der fehlende Zusammenhang zwischen privaten Kontakten mit an einer Psychose erkrankten Menschen und Stereotypen steht im Widerspruch zu den früheren Studienergebnissen (Angermeyer und Matschinger 2004; Arens et al. 2009; Brohan et al. 2010) und könnte auch auf Bodeneffekte durch das äußerst gering ausgeprägte Ausmaß von Stereotypen in unserer Stichprobe zurückzuführen sein.
Die gefundenen Zusammenhänge zwischen dem Lehrumfang während der Ausbildung, beruflicher Erfahrungen und selbsteingeschätzter Kompetenz in der Behandlung von Menschen mit einer Psychose illustrieren, dass die Integration dieser Inhalte in die Ausbildung zu entsprechenden Kompetenzzuwächsen führen kann. Auffällig erscheint der nichtsignifikante Zusammenhang zwischen dem Ausbildungsjahr und der selbsteingeschätzten Kompetenz, was ein Indiz dafür sein könnte, dass entsprechende Inhalte nicht in allen Ausbildungscurricula hinreichend integriert sind und selbst im fortgeschrittenen Ausbildungsstadium möglicherweise keine entsprechende Kompetenzgrundlage vermittelt wurde.

Limitationen der Studie

Bezüglich unserer Studie sind einige Limitationen zu beachten. Es handelt sich um eine nichtrepräsentative Gelegenheitsstichprobe, die mit ihrem über 80 %igen Frauenanteil einen etwas höheren als den für das Psychologiestudium repräsentativen Wert von 70–80 % aufweist (Hodapp und Langfeldt 2006). Es könnte bei der Rekrutierung zu Selektionseffekten gekommen sein, und Personen, die sich besonders für das Störungsbild interessieren, könnten bevorzugt teilgenommen haben, was zu einer Überschätzung des Wissen und Unterschätzung der Stereotype geführt haben könnte. Ebenso könnte eine Tendenz zu sozial erwünschten Antworten die Ergebnisse, insbesondere hinsichtlich der Stereotype, beeinflusst haben. Weiterhin wurden mit Ausnahme der Stereotype zahlreiche Konstrukte mangels Verfügbarkeit validierter Messinstrumente mit selbstentwickelten Fragen erfasst; deren Gütekriterien sind nicht bekannt. Zudem handelt es sich um ein querschnittliches Beobachtungsdesign, sodass keinerlei kausale Schlussfolgerungen möglich sind und die betrachteten Zusammenhänge möglicherweise durch Drittvariablen beeinflusst sein könnten.

Resümee

Trotz dieser Einschränkungen weisen die Ergebnisse auf die Dringlichkeit einer verbesserten Ausbildung im Bereich der Psychosenpsychotherapie hin, um die bestehende große Versorgungslücke in der psychotherapeutischen Versorgung von Menschen mit Psychosen (Schomerus und Riedel-Heller 2020; Schlier et al. 2017; Nübling et al. 2023) zu schließen und zukünftig ihre angemessene Behandlung gewährleisten zu können. Es lässt sich annehmen, dass unsere Befunde auch eine Relevanz für die neue Weiterbildungsordnung für Psychologische Psychotherapeut:innen aufweisen.

Fazit für die Praxis

  • Psychotherapeut:innen in Ausbildung berichten nur ein geringes Ausmaß von Stereotypen bezüglich Psychosen.
  • Während ein großer Teil der Teilnehmenden in der Ausbildung Inhalte zu Symptomatik und Diagnostik von Psychosen vermittelt bekommt, gibt weniger als die Hälfte der Teilnehmenden an, dass in den Ausbildungsveranstaltungen konkrete Inhalte einer Psychotherapie bei Menschen mit einer Psychose gelehrt wurden.
  • Im Vergleich zu anderen Störungsbildern fühlen sich Psychotherapeut:innen in Ausbildung eher schlecht auf die Behandlung von Menschen mit einer Psychose vorbereitet.
  • Neben der Vermittlung von Störungswissen sollte in der Ausbildung ein stärkerer Fokus auf die Vermittlung von praktischen Kompetenzen gelegt werden.
  • Das Schaffen von beruflichen Begegnungsräumen zwischen Psychotherapeut:innen in Ausbildung und Menschen mit Psychoseerfahrung erscheint zur Reduktion von Unsicherheiten und Stigmatisierung sowie zum Erwerb praktischer Kompetenzen wichtig.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

M.B. Petzold ist als Dozent für Psychosenpsychotherapie an mehreren Ausbildungsinstituten tätig und erhält in diesem Rahmen Dozentenhonorare. M.B. Petzold ist Mitglied des Vorstands, A.-L. Bröcker ist aktives Mitglied des Dachverbands Deutschsprachiger Psychosen Psychotherapie (DDPP). M. Chaurois, F. Betzler, A. Ströhle und A. Bendau geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Alle beschriebenen Untersuchungen am Menschen wurden im Einklang mit nationalem Recht sowie gemäß der Deklaration von Helsinki von 1975 (in der aktuellen, überarbeiteten Fassung durchgeführt). Für die Durchführung der Studie war laut Richtlinien der Deutschen Forschungsgemeinschaft kein Ethikvotum notwendig (Untersuchung von gesunden, volljährigen, einwilligungsfähigen Proband:innen ohne Erhebung von personenbezogenen Daten, bei der Fragebogenuntersuchung entstand keine hohe emotionale oder körperliche Belastung, kein Einsatz von Pharmaka oder apparative Untersuchungen).
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Die in diesem Artikel enthaltenen Bilder und sonstiges Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das betreffende Material nicht unter der genannten Creative Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Materials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers einzuholen. Weitere Details zur Lizenz entnehmen Sie bitte der Lizenzinformation auf http://​creativecommons.​org/​licenses/​by/​4.​0/​deed.​de.

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Literatur
Zurück zum Zitat DGPPN (2019) S3-Leitlinie Schizophrenie. Langfassung, 2019, Version 1.0 DGPPN (2019) S3-Leitlinie Schizophrenie. Langfassung, 2019, Version 1.0
Zurück zum Zitat Gaebel W, Wölwer W (2010) Themenheft 50 „Schizophrenie.“. Robert Koch-Institut Gaebel W, Wölwer W (2010) Themenheft 50 „Schizophrenie.“. Robert Koch-Institut
Zurück zum Zitat Lempa G, von Haebler D, Montag C (2017) Psychodynamische Psychotherapie der Schizophrenien: ein Manual, 2. Aufl. Psychosozial-Verlag, GießenCrossRef Lempa G, von Haebler D, Montag C (2017) Psychodynamische Psychotherapie der Schizophrenien: ein Manual, 2. Aufl. Psychosozial-Verlag, GießenCrossRef
Zurück zum Zitat Lincoln TM, Arens E, Berger C, Rief W (2008) Can Antistigma campaigns be improved? A test of the impact of Biogenetic vs psychosocial causal explanations on implicit and explicit attitudes to schizophrenia. Schizophrenia Bull 34:984–994. https://doi.org/10.1093/schbul/sbm131CrossRef Lincoln TM, Arens E, Berger C, Rief W (2008) Can Antistigma campaigns be improved? A test of the impact of Biogenetic vs psychosocial causal explanations on implicit and explicit attitudes to schizophrenia. Schizophrenia Bull 34:984–994. https://​doi.​org/​10.​1093/​schbul/​sbm131CrossRef
Zurück zum Zitat National Institute for Health and Care Excellence (2014) Psychosis and schizophrenia in adults: prevention and management. NICE, London National Institute for Health and Care Excellence (2014) Psychosis and schizophrenia in adults: prevention and management. NICE, London
Zurück zum Zitat Schlier B, Wiese S, Frantz I, Lincoln TM (2017) Chancengleichheit in der ambulanten Therapie: Ein Experiment zur Bereitschaft von niedergelassenen Psychotherapeuten, Patienten mit Schizophrenie zu behandeln. Verhaltenstherapie 27:161–168. https://doi.org/10.1159/000478533CrossRef Schlier B, Wiese S, Frantz I, Lincoln TM (2017) Chancengleichheit in der ambulanten Therapie: Ein Experiment zur Bereitschaft von niedergelassenen Psychotherapeuten, Patienten mit Schizophrenie zu behandeln. Verhaltenstherapie 27:161–168. https://​doi.​org/​10.​1159/​000478533CrossRef
Metadaten
Titel
Wissen, Lehrumfang und Stereotype bezüglich Psychosen bei Psychotherapeut:innen in Ausbildung
verfasst von
Prof. Dr. Moritz Bruno Petzold
Morgane Chaurois
Anna-Lena Bröcker
Felix Betzler
Andreas Ströhle
Antonia Bendau
Publikationsdatum
18.02.2025
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Psychotherapie / Ausgabe 3/2025
Print ISSN: 2731-7161
Elektronische ISSN: 2731-717X
DOI
https://doi.org/10.1007/s00278-025-00767-4

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