Erschienen in:
09.06.2022 | Antiemetische Therapie | CME
Prophylaxe von Übelkeit und Erbrechen nach medikamentöser Tumortherapie
Leitlinien zur Supportivtherapie – Teil II
verfasst von:
Prof. Dr. med. Hartmut Link
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 6/2022
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Zusammenfassung
Die Häufigkeit und der Schweregrad von Übelkeit und/oder Erbrechen bei Patienten, die Krebstherapeutika erhalten, werden durch zahlreiche Faktoren beeinflusst, u. a. durch die spezifischen therapeutischen Wirkstoffe, ihre Dosierung, den Zeitplan und die Art ihrer Verabreichung sowie durch individuelle Faktoren bei den Patienten (z. B. jüngeres Alter, weibliches Geschlecht, frühere Krebsbehandlungen, geringer oder kein Alkoholkonsum, morgendliche Übelkeit, Reisekrankheit, Angstzustände). Die Emetogenität der parenteralen wie auch oralen Medikamente wird in hoch, moderat, gering und minimal eingeteilt. Zur Prophylaxe werden bei hoch emetogener Chemotherapie (HEC) Neurokinin-1- (NK1-RA) und 5‑Hydroxytryptamin-3-Rezeptor-Antagonisten (5-HT3-RA), Dexamethason (DEX) und Olanzapin (OLANZ) kombiniert. Bei moderater Emetogenität werden zur Prophylaxe der akuten Emesis Dexamethason und 5‑HT3-RA gemeinsam und bei geringer Emetogenität eine Monotherapie mit 5‑HT3-RA, DEX oder Metoclopramid verwendet. Bei minimaler Emetogenität ist keine Routineprophylaxe erforderlich. Auch für die verzögerte Emesis sowie für orale Krebsmedikamente sind Standards vorgegeben. Die leitlinienkonforme Prophylaxe ist unverzichtbarer Bestandteil der medikamentösen onkologischen Therapie.