Skip to main content
Erschienen in: Die Gynäkologie 3/2021

12.01.2021 | Begutachtung | Medizinrecht

Trends in der Begutachtung frauenärztlicher Tätigkeit – häufige Vorwürfe und Fehler

Daten der Gutachterkommission Nordrhein

verfasst von: Dr. med. Beate Weber, Hans Georg Bender, Rainer Rosenberger

Erschienen in: Die Gynäkologie | Ausgabe 3/2021

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Auszug

Befriedung von Arzthaftungsstreitigkeiten durch Einzelfallbegutachtungen einerseits, aber auch systematische Analysen zur Behandlungsfehlerprophylaxe für Fortbildungsveranstaltungen und Publikationen stellen Schwerpunkte der Arbeit der Gutachterkommission Nordrhein dar. In der Vergangenheit wurden immer wieder auch die frauenärztlichen Begutachtungen ausgewertet [1, 2, 4], darunter in Der Gynäkologe zuletzt in 2012 über die Jahre 2006–2010 [3]. Aktuelle Vergleichszahlen der Jahre 2011–2019 werden nachfolgend dargelegt. Zur frauenärztlichen Tätigkeit anerkannt wurden 34,1 % und zur geburtshilflichen Tätigkeit 19,9 % der Vorwürfe. Am häufigsten wurden Krankenhausärzte bei der frauenärztlichen Tätigkeit beklagt (Anteil 44,6 %). Überproportional häufig bestätigten sich die Fehlervorwürfe mit 37,0 % nur bei den in der Frauenheilkunde tätig gewordenen Praxisärzten, was in der Hälfte der Fälle der Tumordiagnostik geschuldet war (Fehlerquote 39,5 %). Noch immer stellt ein Mammakarzinom mit 20 Fällen die häufigste fehlbehandelte Erkrankung dar, gerade bei der Primärdiagnostik (Fehlerquote 41,2 %). Zwei Drittel der Vorwürfe zur Frauenheilkunde betreffen Eingriffe, wobei in einem Fünftel der Fälle operative Fehler festgestellt werden. Bei gut einem Drittel (36,3 %) der operierten Patientinnen traten iatrogene Verletzungen auf, die in 29,9 % fehlerbedingt zur Haftung führten. Zwei Drittel der zur Geburtshilfe vorgebrachten Vorwürfe betrafen die Geburtsleitung, die sich aber nur in einem Sechstel der Fälle als fehlerhaft erwies. Häufiger Grund für Beanstandungen sind Dokumentationslücken, die auch mit zur Haftung führten. …
Anhänge
Nur mit Berechtigung zugänglich
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Weber B, Beck L (2007) Fehlerquellen kennen – Fehler vermeiden. Behandlungsfehlervorwürfe der Jahre 2000–2005. Frauenarzt 48:218–222 Weber B, Beck L (2007) Fehlerquellen kennen – Fehler vermeiden. Behandlungsfehlervorwürfe der Jahre 2000–2005. Frauenarzt 48:218–222
2.
Zurück zum Zitat Weber B, Beck L (2009) Fehlerquellen kennen – Fehler vermeiden. Behandlungsfehlervorwürfe der Jahre 2002–2007. Frauenarzt 50:406–410 Weber B, Beck L (2009) Fehlerquellen kennen – Fehler vermeiden. Behandlungsfehlervorwürfe der Jahre 2002–2007. Frauenarzt 50:406–410
3.
Zurück zum Zitat Weber B, Bender HG (2012) Trends in der Begutachtung frauenärztlicher Tätigkeit. Daten 2006 bis 2010. Gynäkologe 45(5):409–411CrossRef Weber B, Bender HG (2012) Trends in der Begutachtung frauenärztlicher Tätigkeit. Daten 2006 bis 2010. Gynäkologe 45(5):409–411CrossRef
4.
Zurück zum Zitat Weber B, Bender HG (2012) Fehlerquellen kennen – Fehler vermeiden. Daten 2006 bis 2010. Frauenarzt 53(3):208–2019 Weber B, Bender HG (2012) Fehlerquellen kennen – Fehler vermeiden. Daten 2006 bis 2010. Frauenarzt 53(3):208–2019
5.
Zurück zum Zitat Weber B (2019) Behandlungsfehlerbegutachtung: Immer komplexere Fragestellungen. Rheinisches Ärztebl 6:29–30 Weber B (2019) Behandlungsfehlerbegutachtung: Immer komplexere Fragestellungen. Rheinisches Ärztebl 6:29–30
7.
Zurück zum Zitat Bender HG, Mödder U, Weber B (2017) Fehlerhafte Primärdiagnostik beim Mammakarzinom. Gynäkologe 50(12):956–960CrossRef Bender HG, Mödder U, Weber B (2017) Fehlerhafte Primärdiagnostik beim Mammakarzinom. Gynäkologe 50(12):956–960CrossRef
8.
Zurück zum Zitat Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms, 11/2017, AWMF 032-045O Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms, 11/2017, AWMF 032-045O
9.
Zurück zum Zitat S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge der Patientin mit Zervixkarzinoms, 9/2014, AWMF 032/033OL S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge der Patientin mit Zervixkarzinoms, 9/2014, AWMF 032/033OL
10.
Zurück zum Zitat Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Vulvakarzinoms und seiner Vorstufen, AWMF 015/059 Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Vulvakarzinoms und seiner Vorstufen, AWMF 015/059
11.
Zurück zum Zitat S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge maligner Ovarialtumoren, 01/2019, AWMF 032/035OL S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge maligner Ovarialtumoren, 01/2019, AWMF 032/035OL
12.
Zurück zum Zitat Baltzer J, Rosenberger R, Weber B (2017) Verkennen einer Vulvaneoplasie. Rheinisches Ärztebl (8):25–26 Baltzer J, Rosenberger R, Weber B (2017) Verkennen einer Vulvaneoplasie. Rheinisches Ärztebl (8):25–26
13.
Zurück zum Zitat Bender HG, Lent V, Weber B (2016) Fehlerbedingte Harnleiterverletzungen bei operativen Eingriffen im kleinen Becken. Gynäkologe 49(1):63–69CrossRef Bender HG, Lent V, Weber B (2016) Fehlerbedingte Harnleiterverletzungen bei operativen Eingriffen im kleinen Becken. Gynäkologe 49(1):63–69CrossRef
Metadaten
Titel
Trends in der Begutachtung frauenärztlicher Tätigkeit – häufige Vorwürfe und Fehler
Daten der Gutachterkommission Nordrhein
verfasst von
Dr. med. Beate Weber
Hans Georg Bender
Rainer Rosenberger
Publikationsdatum
12.01.2021
Verlag
Springer Medizin
Schlagwörter
Begutachtung
Begutachtung
Erschienen in
Die Gynäkologie / Ausgabe 3/2021
Print ISSN: 2731-7102
Elektronische ISSN: 2731-7110
DOI
https://doi.org/10.1007/s00129-020-04739-4

Weitere Artikel der Ausgabe 3/2021

Die Gynäkologie 3/2021 Zur Ausgabe

Ambulantisierung: Erste Erfahrungen mit dem Hybrid-DRG

02.05.2024 DCK 2024 Kongressbericht

Die Hybrid-DRG-Verordnung soll dazu führen, dass mehr chirurgische Eingriffe ambulant durchgeführt werden, wie es in anderen Ländern schon länger üblich ist. Die gleiche Vergütung im ambulanten und stationären Sektor hatten Niedergelassene schon lange gefordert. Aber die Umsetzung bereitet ihnen doch Kopfzerbrechen.

Sind Frauen die fähigeren Ärzte?

30.04.2024 Gendermedizin Nachrichten

Patienten, die von Ärztinnen behandelt werden, dürfen offenbar auf bessere Therapieergebnisse hoffen als Patienten von Ärzten. Besonders gilt das offenbar für weibliche Kranke, wie eine Studie zeigt.

Harninkontinenz: Netz-Op. erfordert über lange Zeit intensive Nachsorge

30.04.2024 Harninkontinenz Nachrichten

Frauen mit Belastungsinkontinenz oder Organprolaps sind nach einer Netz-Operation keineswegs beschwerdefrei. Vielmehr scheint die Krankheitslast weiterhin hoch zu sein, sogar höher als von harninkontinenten Frauen, die sich nicht haben operieren lassen.

Welche Übungen helfen gegen Diastase recti abdominis?

30.04.2024 Schwangerenvorsorge Nachrichten

Die Autorinnen und Autoren einer aktuellen Studie aus Griechenland sind sich einig, dass Bewegungstherapie, einschließlich Übungen zur Stärkung der Bauchmuskulatur und zur Stabilisierung des Rumpfes, eine Diastase recti abdominis postpartum wirksam reduzieren kann. Doch vieles ist noch nicht eindeutig belegt.

Update Gynäkologie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert – ganz bequem per eMail.