Erschienen in:
01.11.2007 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Fortschritte im Verständnis von Pathogenese und Immuntherapie der Multiplen Sklerose
verfasst von:
Prof. Dr. R. Gold, P. Rieckmann
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Sonderheft 1/2007
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Zusammenfassung
In dieser Übersichtsarbeit stellen wir zunächst die in den letzten Jahren erzielten neuen molekularen Erkenntnisse zum Verständnis der Pathogenese der Multiplen Sklerose (MS) dar. Schwerpunkte liegen insbesondere auf neuro-/axondegenerativen Aspekten der Erkrankung sowie auf therapierelevanten Befunden, die bereits zu einer deutlichen Verbesserung der Immuntherapie im letzten Jahrzehnt führten. Vor allem bei der schubförmig verlaufenden MS kann seit der Einführung moderner Immuntherapie in vielen Fällen die Krankheit früh stabilisiert werden. Dabei haben sich sowohl in der Schubtherapie als auch in der Langzeitprophylaxe eskalierende Therapiealgorithmen bewährt. Zunehmend erlangt die Therapie mit monoklonalen Antikörpern Bedeutung, wobei deren Nebenwirkungsprofil bisher noch nicht komplett bekannt ist. Es zeichnet sich für diese Verlaufsformen der MS eine zunehmende Individualisierung der Therapie ab. Bei der primär progredienten Verlaufsform sind unsere Erkenntnisse zu den pathogenetischen Mechanismen leider deutlich begrenzter, v. a. auch durch den limitierten Zugang zu Gewebeproben und Fehlen adäquater Modelle. Die Entwicklung neurobiologisch-protektiver Strategien befindet sich momentan bereits in Phase-II-Studien.