Erschienen in:
01.03.2008 | Übersichten
G-DRG-System für die Urologie
Reproduzierbarkeit und Kodierqualität
verfasst von:
Prof. Dr. B.G. Volkmer, S. Petschl, M. Rieder, J. Fichtner, G. Pühse, K. Kleinschmidt, J. Simon
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 3/2008
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das G-DRG-System hat den Anspruch, durch sein komplexes Regelwerk jeden Fall eindeutig abzubilden. Ziel dieser Studie war es, die Kodierergebnisse identischer urologischer Fälle bei Begutachtung durch verschiedene Kodierer zu vergleichen.
Material und Methoden
Es wurden 6 fiktive Patientenakten – allerdings ohne Arztbrief und vorgegebene Kodierung – an 20 urologische Hauptabteilungen in Deutschland verschickt, mit der Bitte, diese Fälle durch den DRG-Beauftragten der Abteilung kodieren zu lassen. Der Rücklauf betrug 90%.
Ergebnisse
Jeder der 18 Kodierer kodierten jeden einzelnen Fall unterschiedlich. Der DRG-Erlös variierte dabei je Fall zwischen 6% und 23%. Die Unterschiede in der Kodierung beruhten sowohl auf unterschiedlichen Interpretationen von Definitionen im DRG-System als auch auf Nachlässigkeiten in der Analyse der Akten.
Schlussfolgerung
Das gegenwärtige DRG-System lässt offensichtlich noch große Interpretationsspielräume zu, die maßgeblich zur permanenten Auseinandersetzung zwischen Kliniken und Krankenkassen beitragen.