Erschienen in:
11.08.2020 | Hämolytisch-urämisches Syndrom | Originalien
Wirksamkeit stationärer psychodynamischer Psychotherapie bei Depressionen
Veränderungen der depressionstypischen Symptomlast und psychodynamischer Zielmaße
verfasst von:
Prof. Dr. med. Matthias Franz, Dörte Jenett, Daniel Seidler, Ralf Schäfer, Uwe Wutzler, Wolfgang Kämmerer, Maria Anna Deters, Henning Schauenburg, Nina Becher-Dortschy, Kerstin Frommhold, Wolfram Keller, Jürgen Gosda, Adolf Zeller, Manfred Beutel, Michael Langenbach, Thilo Hoffmann, Rita Haberger, Norbert Hartkamp
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 5/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Wirksamkeit tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie auf klinische Zielmaße wie die depressionstypische Symptomlast ist belegt. An Studien zur Wirksamkeit stationärer tiefenpsychologisch fundierter psychosomatischer Krankenhausbehandlung auf psychodynamisch relevante Zielmaße besteht weiterhin Mangel.
Methode
Mithilfe der naturalistischen Multizenterstudie „Stationäre tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie bei depressiven Störungen (STOP-D)“ wurde die Wirksamkeit tiefenpsychologisch fundierter stationärer Psychotherapie auf die Adaptivität der Abwehrorganisation (Inventar der Persönlichkeitsorganisation, IPO) sowie der persönlichkeitsstrukturellen Ressourcen zur Konfliktbewältigung (Heidelberger Umstrukturierungsskala, HUS) untersucht. Einschluss in die Studie fanden Patientinnen mit depressiven Symptomen aus 15 psychosomatischen Kliniken. Die Behandlungsdauer betrug M = 61,8 Tage. Die Datenerfassung erfolgte bei stationärer Aufnahme (T1; n = 474), Entlassung (T2; n = 432) und sechs Monate nach Entlassung (T3; n = 286).
Ergebnisse
Es ergibt sich ein Anhalt für die Wirksamkeit auf die untersuchten psychodynamisch relevanten Zielmaße. Zusätzlich zu den bekannten deutlichen Verbesserungen klinischer Symptomlast wurden gering- bis hochgradige Effektstärken in psychodynamischen Kernkonstrukten deutlich. Die Veränderungen waren auch katamnestisch stabil nachweisbar.
Schlussfolgerung
Die Wirksamkeit stationärer tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie auf depressionstypische Symptomlast scheint mit einer nachhaltigen Zunahme persönlichkeitsstruktureller Ressourcen assoziiert zu sein und erleichtert möglicherweise auch nach stationärer Entlassung eine adaptivere Bewältigung anstehender Konflikte und Belastungen.