Erschienen in:
01.02.2011 | Arzneimitteltherapie
Moderne Therapie der chronisch myeloischen Leukämie
Ein Beispiel für den Paradigmenwechsel in der Hämatoonkologie
verfasst von:
Dr. A.A. Leitner, R. Hehlmann
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 2/2011
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Zusammenfassung
Die chronische myeloische Leukämie (CML) nimmt unter den Neoplasien eine Sonderstellung ein: Ihr zugrunde liegender Pathomechanismus, eine durch eine aktivierte Tyrosinkinase bewirkte Proliferationssteigerung, ist aufgeklärt. Entsprechend stehen gezielt dagegen gerichtete, sehr wirksame und gut verträgliche Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI) zur Verfügung. Durch sie konnte eine deutliche Verbesserung der Prognose bei guter Lebensqualität erreicht werden. Therapieziele sind neben der frühen kompletten Remission die Lebensverlängerung und Heilung der Patienten. Imatinib 400 mg pro Tag ist derzeitige Standardtherapie. Es gibt Hinweise, dass initial höhere Imatinibdosen oder Kombinationstherapien von Vorteil sind. Trotz stabiler guter Remissionen ist wahrscheinlich meist eine Dauertherapie notwendig. Im Falle einer Imatinibunverträglichkeit oder eines Imatinibversagens stehen die Zweitgenerations-TKI Nilotinib und Dasatinib sowie die allogene Stammzelltransplantation zur Verfügung. Der Einsatz der Zweitgenerations-TKI als Erstlinientherapie könnte eine weitere Verbesserung der Prognose bewirken. Das Therapieansprechen sollte gemäß international gültiger Empfehlungen regelmäßig kontrolliert werden.