Erschienen in:
01.08.2005 | Schwerpunkt: Molekulare Ziele der Therapie
Molekulare Zielstrukturen in der Onkologie
verfasst von:
Dr. K. Spiekermann, W. Hiddemann
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 8/2005
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Zusammenfassung
Die Aufklärung der molekularen Pathogenese maligner Erkrankungen hat in den letzten Jahren deutliche Fortschritte erfahren. Insbesondere wurden molekulare und zelluläre Zielstrukturen identifiziert, die als Angriffspunkte für therapeutische Interventionen („targeted therapies“) dienen können.
Hierzu gehören Komponenten von zellulären Signalketten, wie z.B. Proteintyrosinkinasen (PTK), die durch Mutationen, Translokationen oder Überexpression aktiviert werden. Kleinmolekulare PTK-Inhibitoren, die als kompetitive ATP-Antagonisten fungieren, haben bei der CML, gastrointestinalen Stromatumoren sowie Bronchialkarzinomen bereits eine eindrückliche klinische Aktivität gezeigt. Eine weitere Gruppe von zellulären Zielstrukturen stellen tumorselektive Oberflächenproteine dar, die Angriffspunkte für monoklonale Antikörper darstellen. Dieses Therapiekonzept hat vor allem in der Lymphomtherapie breiten Einsatz gefunden.
Die Identifizierung von molekularen Zielstrukturen, die kritisch für den malignen Phänotyp sind, führt in eine neue Ära integrierter molekularer Diagnostik und Therapie in der Onkologie.