Skip to main content
Erschienen in: Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin 1/2021

28.11.2019 | Notfallmedizin | Übersichten

Umgang mit der posttraumatischen Belastungsstörung

Wer Schwäche zeigt, hat verloren

verfasst von: PD Dr. med. C. Hohenstein, D. Wieprich

Erschienen in: Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin | Ausgabe 1/2021

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Hintergrund

Psychische Belastungen sind für Helfer im Rettungsdienst wiederkehrend und ein Teil des Berufs. Wird auf der einen Seite als Bedingung vorausgesetzt, dies grundsätzlich psychisch selber zu ertragen und zu verarbeiten, so kann es in seltenen Fällen zu posttraumatischen Belastungsstörungen mit hohem Leidensdruck kommen.

Ziel

Ziel war es, einen Überblick über das aktuelle Problembewusstsein in der einschlägigen Literatur zu erhalten sowie die Versorgungsstruktur und die psychotraumatologischen Netzwerke in Deutschland herauszuarbeiten. Die Autoren nutzten hierzu die Recherche im Internet und der MEDLINE mit den entsprechenden Schlüsselwörtern.

Ergebnisse

Die posttraumatische Belastungsstörung ist selten aber schwerwiegend. Eine Versorgungsstruktur ist in Deutschland grundsätzlich gegeben, wird aber von Betroffenen zu wenig genutzt und ist nicht adäquat als Netzwerk in der Notfallmedizin organisiert. Resilienz wird bisher in der Notfall- und Intensivmedizin kaum thematisiert, die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin nimmt sich mit der neu gegründeten Sektion „Perspektive Resilienz“ diesem Thema an.

Diskussion

Belastungsstörungen sind in der Notfallmedizin häufig. Da der Verlauf zu einer chronischen Form anfangs kaum abgeschätzt werden kann, ist es notwendig, das Bewusstsein hierüber zu schärfen. Richtige Therapien müssen zum richtigen Zeitpunkt zur Anwendung kommen, hierzu bedarf es noch eines besseren Netzwerks und einer verbesserten Aufklärung und Lehre, aber auch Forschung in diesem Themenbereich.
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Henke TJ et al (2017) The Berlin terrorist attack: the prehistory, the scene, and the aftermath from the prehospital point of view. Notarzt 33(2):54–60CrossRef Henke TJ et al (2017) The Berlin terrorist attack: the prehistory, the scene, and the aftermath from the prehospital point of view. Notarzt 33(2):54–60CrossRef
2.
Zurück zum Zitat Karutz H (2013) Maintain the ability to act - but how? Self-help-strategies in extreme stress inducing incidents. Notarzt 29(2):58–63CrossRef Karutz H (2013) Maintain the ability to act - but how? Self-help-strategies in extreme stress inducing incidents. Notarzt 29(2):58–63CrossRef
3.
Zurück zum Zitat Bezabh YH et al (2018) Prevalence and associated factors of post-traumatic stress disorder among emergency responders of Addis Ababa fire and emergency control and prevention service authority, Ethiopia: institution-based, cross-sectional study. BMJ Open 8(7):e20705CrossRef Bezabh YH et al (2018) Prevalence and associated factors of post-traumatic stress disorder among emergency responders of Addis Ababa fire and emergency control and prevention service authority, Ethiopia: institution-based, cross-sectional study. BMJ Open 8(7):e20705CrossRef
4.
Zurück zum Zitat Clohessy S, Ehlers A (1999) PTSD symptoms, response to intrusive memories and coping in ambulance service workers. Br J Clin Psychol 38(3):251–265CrossRef Clohessy S, Ehlers A (1999) PTSD symptoms, response to intrusive memories and coping in ambulance service workers. Br J Clin Psychol 38(3):251–265CrossRef
5.
Zurück zum Zitat Jonsson A, Segesten K, Mattsson B (2003) Post-traumatic stress among Swedish ambulance personnel. Emerg Med J 20(1):79–84CrossRef Jonsson A, Segesten K, Mattsson B (2003) Post-traumatic stress among Swedish ambulance personnel. Emerg Med J 20(1):79–84CrossRef
6.
Zurück zum Zitat Wagner D, Heinrichs M, Ehlert U (1998) Prevalence of symptoms of posttraumatic stress disorder in German professional firefighters. Am J Psychiatry 155(12):1727–1732CrossRef Wagner D, Heinrichs M, Ehlert U (1998) Prevalence of symptoms of posttraumatic stress disorder in German professional firefighters. Am J Psychiatry 155(12):1727–1732CrossRef
7.
Zurück zum Zitat Hyland P et al (2018) Posttraumatic stress disorder and complex posttraumatic stress disorder in DSM‑5 and ICD-11: clinical and behavioral correlates. J Trauma Stress 31(2):174–180CrossRef Hyland P et al (2018) Posttraumatic stress disorder and complex posttraumatic stress disorder in DSM‑5 and ICD-11: clinical and behavioral correlates. J Trauma Stress 31(2):174–180CrossRef
8.
Zurück zum Zitat Shalev A, Liberzon I, Marmar C (2017) Post-traumatic stress disorder. N Engl J Med 376(25):2459–2469CrossRef Shalev A, Liberzon I, Marmar C (2017) Post-traumatic stress disorder. N Engl J Med 376(25):2459–2469CrossRef
9.
Zurück zum Zitat Hoskins M et al (2015) Pharmacotherapy for post-traumatic stress disorder: systematic review and meta-analysis. Br J Psychiatry 206(2):93–100CrossRef Hoskins M et al (2015) Pharmacotherapy for post-traumatic stress disorder: systematic review and meta-analysis. Br J Psychiatry 206(2):93–100CrossRef
10.
Zurück zum Zitat Hegg-Deloye S et al (2014) Current state of knowledge of post-traumatic stress, sleeping problems, obesity and cardiovascular disease in paramedics. Emerg Med J 31(3):242–247CrossRef Hegg-Deloye S et al (2014) Current state of knowledge of post-traumatic stress, sleeping problems, obesity and cardiovascular disease in paramedics. Emerg Med J 31(3):242–247CrossRef
14.
Zurück zum Zitat Skeffington PM, Rees CS, Kane R (2013) The primary prevention of PTSD: a systematic review. J Trauma Dissociation 14(4):404–422CrossRef Skeffington PM, Rees CS, Kane R (2013) The primary prevention of PTSD: a systematic review. J Trauma Dissociation 14(4):404–422CrossRef
15.
Zurück zum Zitat Crowe L (2016) Identifying the risk of compassion fatigue, improving compassion satisfaction and building resilience in emergency medicine. Emerg Med Australas 28(1):106–108CrossRef Crowe L (2016) Identifying the risk of compassion fatigue, improving compassion satisfaction and building resilience in emergency medicine. Emerg Med Australas 28(1):106–108CrossRef
Metadaten
Titel
Umgang mit der posttraumatischen Belastungsstörung
Wer Schwäche zeigt, hat verloren
verfasst von
PD Dr. med. C. Hohenstein
D. Wieprich
Publikationsdatum
28.11.2019
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin / Ausgabe 1/2021
Print ISSN: 2193-6218
Elektronische ISSN: 2193-6226
DOI
https://doi.org/10.1007/s00063-019-00640-8

Weitere Artikel der Ausgabe 1/2021

Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin 1/2021 Zur Ausgabe

Sind Frauen die fähigeren Ärzte?

30.04.2024 Gendermedizin Nachrichten

Patienten, die von Ärztinnen behandelt werden, dürfen offenbar auf bessere Therapieergebnisse hoffen als Patienten von Ärzten. Besonders gilt das offenbar für weibliche Kranke, wie eine Studie zeigt.

Akuter Schwindel: Wann lohnt sich eine MRT?

28.04.2024 Schwindel Nachrichten

Akuter Schwindel stellt oft eine diagnostische Herausforderung dar. Wie nützlich dabei eine MRT ist, hat eine Studie aus Finnland untersucht. Immerhin einer von sechs Patienten wurde mit akutem ischämischem Schlaganfall diagnostiziert.

Bei schweren Reaktionen auf Insektenstiche empfiehlt sich eine spezifische Immuntherapie

Insektenstiche sind bei Erwachsenen die häufigsten Auslöser einer Anaphylaxie. Einen wirksamen Schutz vor schweren anaphylaktischen Reaktionen bietet die allergenspezifische Immuntherapie. Jedoch kommt sie noch viel zu selten zum Einsatz.

Hinter dieser Appendizitis steckte ein Erreger

23.04.2024 Appendizitis Nachrichten

Schmerzen im Unterbauch, aber sonst nicht viel, was auf eine Appendizitis hindeutete: Ein junger Mann hatte Glück, dass trotzdem eine Laparoskopie mit Appendektomie durchgeführt und der Wurmfortsatz histologisch untersucht wurde.

Update AINS

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.