Erschienen in:
01.09.2006 | Leitthema
Penetrierende Beckenverletzung
verfasst von:
Dr. D. Doll, S. Lenz, A. K. Exadaktylos, A. Stettbacher, E. Degiannis, W. Düsel, J. R. Siewert
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 9/2006
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Zusammenfassung
Durch eine Zunahme der Kriminalität und dem damit verbundenen Waffengebrauch werden Chirurgen im Inland sowie Militärchirurgen im Einsatz in Krisengebieten vermehrt mit penetrierenden Verletzungen des Beckens konfrontiert. Penetrierende Verletzungen der Iliakalgefäße sind mit einer hohen Mortalität verknüpft; die Mehrzahl dieser Patienten erreicht die medizinische Behandlung im profunden Ausblutungsschock. Assoziierte Darmverletzungen, die in über 20% vorhanden sind, führen zu einer zeitgleichen Kontamination des Operationsgebietes. Die Versorgungsoptionen für Gefäße beinhalten die einfache Rekonstruktion von Vene oder Arterie, die Ligatur der Vene, die temporäre Shunteinlage oder das Kunststoffinterponat der Arterie. Bei anderweitig nicht kontrollierbarer Blutung stellt die Ligatur der Iliakalarterie eine lebensrettende Option dar. Frühzeitige Konversion in den Damage-Control-Modus und verbundene Versorgungstechniken können verhindern, dass diese schwerstverletzten Patienten in die Koagulopathie abgleiten.