Erschienen in:
31.05.2023 | Periphere arterielle Verschlusskrankheit | Leitthema
Interventionelle Angiologie
verfasst von:
Prof. Dr. med. univ. Sabine Steiner, MSc
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 4/2023
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Zusammenfassung
Weltweit ist ein deutlicher Anstieg der Prävalenz der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) zu verzeichnen, der auf die alternde Bevölkerung und die Zunahme relevanter Risikofaktoren, insbesondere Diabetes, zurückzuführen ist. Aufgrund technischer und methodischer Verbesserungen in den letzten 20 Jahren werden zunehmend minimal-invasive endovaskuläre Verfahren eingesetzt, wenn eine Revaskularisation bei PAVK erforderlich ist. So können heute selbst komplexe, langstreckige Läsionen erfolgreich endovaskulär behandelt werden. Rezente Daten zeigen hier bessere Offenheitsraten nach femoropoplitealer Intervention aufgrund der Verwendung von Paclitaxel freisetzenden Ballons und Stents, wobei Sicherheitsbedenken beachtet werden sollten. Als Alternative werden derzeit mit Sirolimus beschichtete Ballons in direkten Vergleichsstudien untersucht. Die Bypasschirurgie bleibt eine wichtige Option für Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung. In direkten Vergleichsstudien erwies sie sich insbesondere bei Verwendung einer adäquaten V. saphena magna bei Menschen mit chronischer, extremitätenbedrohender Ischämie von Vorteil. Für ausgewählte Patienten, bei denen eine endovaskuläre oder chirurgische Standardrevaskularisation nicht in Frage kommt, wurde das Konzept der endovaskulären Arterialisierung tiefer Venen entwickelt und in multizentrischen Studien untersucht.