Erschienen in:
06.06.2019 | Psoriasis vulgaris | Versorgung
Gesundheitsversorgung und Krankheitslast bei Personen mit axialer Spondyloarthritis in Deutschland
verfasst von:
H. Haibel, I. Redeker, A. Zink, J. Callhoff, U. Marschall, F. Hoffmann, J. Sieper, D. Poddubnyy
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 9/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die axiale Spondyloarthritis (axSpA) ist eine der häufigsten entzündlich rheumatischen Erkrankungen. Es ist unklar, wie umfassend die fachärztlich rheumatologische Versorgung im Rahmen dieser Erkrankung ist.
Zielsetzung
Beschreibung der medikamentösen und nichtmedikamentösen Versorgung von Patienten mit axSpA abhängig von der Versorgung beim Rheumatologen oder Nicht-Rheumatologen.
Methoden
Basierend auf ambulanten Abrechnungsdaten und einer Patientenbefragung der BARMER-Krankenkasse im Jahr 2015 wurde eine Querschnittstudie bei Versicherten mit der Diagnose axSpA (International Classification of Diseases, Tenth Revision, German Modification [ICD-10-GM] Code M45) von 18 bis 79 Jahren durchgeführt. Es wurde eine stratifizierte Stichprobe im Umfang von 5000 Patienten gezogen. Die Patienten erhielten per Post einen Fragebogen zu krankheitsbezogenen und psychologischen Parametern, zum Gesundheitsverhalten sowie zum sozioökonomischen Status. Die Abrechnungsdaten umfassten demografische Faktoren, medikamentöse und nichtmedikamentöse Behandlung sowie die extraartikulären Manifestationen chronisch entzündliche Darmerkrankung, Psoriasis und Uveitis.
Ergebnisse
Insgesamt hatten 1741 Patienten die Diagnose axSpA bestätigt und den Fragebogen beantwortet. Das durchschnittliche Alter betrug 55,9 Jahre und der Anteil Frauen 46,4 %. Es waren 86,2 % der Befragten Humanes Leukozyten Antigen(HLA)-B27 positiv. Der „Bath Ankylosing Spondylitis Disease Activity Index“ (BASDAI) in der Gesamtgruppe betrug 4,5 und der „Bath Ankylosing Spondylitis Functional Index“ (BASFI) 4,1. Insgesamt 46 % befanden sich in rheumatologischer Betreuung. Der größte Unterschied zwischen rheumatologisch betreuten und nicht rheumatologisch betreuten Patienten fand sich bei der medikamentösen Versorgung (91,8 % vs. 66,4 %). Insbesondere erhielten 34,1 % der rheumatologisch betreuten Patienten eine Biologikatherapie im Gegensatz zu lediglich 3,1 % der nicht rheumatologisch betreuten Patienten (p < 0,0001).
Diskussion
Die Daten zeigen, dass der größere Teil der Patienten mit der Diagnose axSpA nicht beim Rheumatologen betreut wird und insbesondere die nicht rheumatologisch betreuten Patienten vermutlich zum Teil nicht ausreichend medikamentös versorgt werden.